Beim Gemeinschaftsfoto.
Lukas Freund
Es ist der Höhepunkt des Festes: Mit feierlicher Geste nimmt Herr Hans G.
Müller eine Schere von dem Blumenbett, das ihm von einem kleinen Mädchen
dargeboten wird. Dann zerschneidet er das Band, welches zuvor noch die
Treppenstufen zu einem Haus versperrte. Eine kurzer Moment, der viel
bedeutet: Denn mit diesem symbolischen Akt wurden am Samstag, dem 28. Januar
2012, zwei weitere Unterkünfte im Child Protection and Development Center
(CPDC) in Pattaya offiziell eröffnet.
Das Schutzzentrum für Straßenkinder ist ein Projekt der Human Help Network
Foundation Thailand (HHNFT), die darüber hinaus auch beispielsweise das
Pattaya Orphanage unterstützt.
Radchada
Chomjinda.
Um den oben geschilderten Höhepunkt herum war ein buntes und unterhaltsames
Rahmenprogramm gestaltet worden. Auf diese Weise konnten die Kinder des CPDC
zusammen mit „ihren“ Gästen – Vertreter von Organisationen in Pattaya ebenso
wie Unterstützer des Zentrums – und den Mitarbeitern von HHNFT den freudigen
Anlass gebührlich feiern.
Nicht nur wurden leckere Speisen gereicht, sondern
die Kinder des Zentrums begeisterten auch mit mehreren Vorführungen: So
tanzten unter anderem in goldene Kleider gewandte Kinder über eine Bühne und
Mädchen in chinesischen Kostümen zeigten ihre Künste beim „Jeep Dai, Fan Mai
Rak“-Tanz. Besonders begeisterte auch das Mädchen Tuk, die tolle Artistik
mit ihrem Hula-Hoop-Reifen zum Besten gab.
Hans
G. Müller.
Auch an Reden fehlte es nicht. So dankte HHNFT-Direktorin Radchada Chomjinda
– von den Kindern liebevoll „Pat Toy“, also Tante Toy genannt – dem
großzügigen Sponsor H.G. Müller, aus Deutschland. Dieser hatte bereits
früher das CPDC finanziell unterstützt und mehrere Häuser finanziert.
Er erklärte in seiner Ansprache auch seine Gründe: Er sei überzeugt von der
Notwendigkeit der Bekämpfung der Kinderarmut in Thailand und wisse, dass
seine Investitionen beim CPDC auch wirklich den Kindern zugutekommen.
Das CPDC ist ein Zuhause für Straßenkinder, die von den Alkoholproblemen
ihrer Eltern oder der Armut ihrer Slums flohen - Kinder, die an
Sklavenhändler verkauft wurden und in dubiosen Industrien, Pattayas dunkler
Seite, arbeiten müssen; Kinder, die auf der Straße leben, stehlen und
betteln; Kinder, die durchwegs dem Risiko ausgeliefert sind drogenabhängig
zu werden.
Hula
Hoop Künstlerin Tuk.
Im CPDC können die Kinder wiedergewinnen, was viele von ihnen im Strudel von
Kriminalität, Ausbeutung und Armut verloren haben: Ihre Kindheit, die
Fähigkeit zu spielen, zu lachen und Fürsorge sowie Liebe anzunehmen.
Sozialarbeiter begleiten die Kinder während ihres Prozesses der
Rehabilitation.
Das CPDC hat sich schnell entwickelt. In nur drei Jahren wurden alle
gegenwärtig vorhandenen Gebäude gebaut. Dies schließt nicht nur die
Unterkünfte ein, sondern z.B. auch die Krankenstation oder das
Bildungszentrum.
Während der ersten Monate lebten die Kinder in Zelten auf
matschigem Boden zwischen den Reisfeldern. Das sollte sich schnell ändern.
2009 ersetzten die ersten Häuser die Zelte und Holzhütten – auch dank der
Hilfe von Hans G. Müller. Viele weitere Entwicklungsschritte folgten.
Mit drei Häusern für Mädchen und von nun an fünf Häuser für Jungen können im
CPDC über 70 Straßenkinder zwischen 5 und 18 Jahren ein sicheres Zuhause,
sowie Bildung und eine Gesundheitsversorgung erhalten.
Mehr Informationen zum CPDC, über die Arbeit wie auch Möglichkeiten der
Unterstützung des Projekts finden sich im Internet unter der Webadresse:
http://www.hhnthailand.org/en/projects/child-protection-and-development-center/