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Nigel Short triumphiert bei den 12. Bangkok Schach-Club Open 2012
Eigenbericht. Der Britische Großmeister Nigel Short hat die jüngst
beendeten 12. Bangkok Schach-Club Open 2012 mit einem Zug in der letzten
Runde gegen IM Nguyen Duc Hoa gewonnen, dessen hervorragende Leistung dem
Vietnamesischen Spieler die Großmeister-Norm einbrachte.
Die jährliche Veranstaltung fand im Dusit Thani Hotel in Bangkok vom 14.-19.
April statt und wurde von einer Heerschar von Top Schachspielern besucht,
die insgesamt 34 Nationen vertraten. Indien bot das größte Aufgebot mit 33
Spielern, die auf den Top Award zielten und während es auch viele Spieler
aus China und den südostasiatischen Ländern gab, reisten Spieler von weit
weg, aus Europa, den USA und Australien an, um Teil eines von Asiens
wichtigsten Schach-Events zu sein.
Der
Brite Nigel Short (Mitte) nach seinem Triumph, Neben ihm Indiens M.R. Venkatesh
und Neelotpal Das.
Von Beginn des Turniers an demonstrierte Short seinen großen Kämpfergeist.
Nachdem er im Januar das Gibraltar Chess Festival gewonnen hatte, war es
klar, dass er mit großem Vertrauen nach Bangkok kommen musste mit der
Mission, der alleinige Champion zu werden. Mission erfolgreich! Short
spielte mit Leidenschaft und Können in seinem vierten aufeinanderfolgenden
BCC Open Turnier und es gelang ihm letztendlich, es zu gewinnen.
Während der amtierende Champion Großmeister Jan Gustafsson und
Frauen-Weltmeisterin Großmeisterin Hou Yifan unter ihren Möglichkeiten
blieben, spielten andere vorwiegend asiatische Teilnehmer sehr gut und
übertrafen die Erwartungen. In der Herausforderer-Kategorie wurde Tin Sw Win
(Myanman) alleiniger Gewinner mit 6.5 Punkten, nachdem er den
Philippinischen Spitzenreiter Arnulfo Gavilan Jr. in der Finalrunde schlug.
Tin Swe Win wurde gefolgt von einem 6er Pack philippinischer Spieler!
Das wohl besuchte Blitzturnier wurde von GM Farruk Amonatov gewonnen,
Zweiter wurde Nguyen Van Huy und Wan Yunguo Dritter.
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Paralympioniken bleiben oft ungenannt
Derek Franklin
Wieder einmal wenden sich die Augen der Welt diesen Sommer nach London,
wenn Königin Elisabeth II die Eröffnungszeremonie der 2012 Olympischen Spiele
leiten wird. Kein anderer Sportevent in der ganzen Welt weckt ein vergleichbares
Interesse. Zuschauer aller Nationen werden vor ihren Fernsehern sitzen, ihre
Landsleute anfeuern und hoffen, dass „ihre“ Athleten die wertvollen Olympischen
Medaillen gewinnen. Nur weniger als drei Wochen nach der olympischen
Abschlusszeremonie wird das Stadium in Ost-London erneut Athleten aus aller Welt
zu den Paralympischen Spielen 2012begrüßen. Die Fackelträger werden die Arena
wieder erleuchten und die Athleten werden um Medaillen wetteifern.
Thailändische
Athleten werden wieder dabei sein. Sie haben bei den bisherigen Paralympischen
Spielen mehr Gold-, Silber und Bronzemedaillen gewonnen als ihre körperlich
gesunden Landsleute.
Ein solcher Athlet ist Supachai Koysub. Geboren in der Chaiyaphum Provinz bekam
er als Kind Polio. Im Alter von 17 Jahren meldete sich bei der Redemptorist
Berufsschule für Personen mit Behinderungen in Pattaya an. Hier betrieb Supachai
in seiner Freizeit Leichtathletik, insbesondere Rollstuhl-Rennen. Nur ein Jahr
später nahm er an einem Rollstuhl-Rennen bei den Nationalen Spielen für
Behinderte teil - und überraschenderweise gewann er die Silbermedaille.
Mit 23 Jahren nahm Supachai, mittlerweile Lehrer an der Schule, an den
Paralympischen Spielen 2000 in Sydney teil. Als unerfahrener Athlet verpasste er
im Finale des 100m Rollstuhl-Rennens die Bronzemedaille nur um eine Hundertstel
Sekunde. Im ersten Ausscheidungsrennen für die 200m wurde er Zweiter hinter dem
Schweden Hakan Ericson, der damals den Weltrekord brach. Doch im Finale
überholte Supachai Ericson, gewann Gold und brach den Weltrekord erneut mit
einer Zeit von 25.01. Supachai gewann dann noch eine zweite Goldmedaille beim
4x100m Rennen und Silber im 4x400m Rennen.
Vier Jahre später nahm er an den Paralympischen Spielen von Athen 2004 teil und
errang wieder zwei Goldmedaillen: im 4x100m und 4x400m Rollstuhl-Rennen. Beide
Male konnte er mit seinem Team den Weltrekord brechen.
Bei den Beijing Spielen 2008 gewann Supachai zwei Silber- und eine
Bronzemedaille. Jetzt hofft er, dass er dieses Jahr besser abschneidet, wenn er
Thailand bei seinen vierten Paralympischen Spielen in London repräsentiert.
Derzeit im Trainingslager in Korat befindlich, trainiert Supachai zusammen mit
seinen Trainingskollegen so hart wie möglich. Ein Team von Trainern,
Physiotherapeuten, Ernährungsspezialisten und Psychologen arbeitet zusammen, um
sicherzustellen, dass jeder Athlet in einem Spitzenzustand ist.
Während nationale TV- Netzwerke den Olympischen Spielen ganze Kanäle und viele
Stunden Abdeckung widmen werden, ist es unwahrscheinlich, dass die
Paralympischen Spiele so viel Zeit auf Sendung erhalten werden. Es wird auch
leider nicht so viele Zuschauer geben, die sich die Spiele im Stadium ansehen.
Wenn später in diesem Jahr ein körperlich gesunder thailändischer Athlet von
London nach Thailand zurückkehrt und eine Goldmedaille trägt, wird er am
Flughafen von Fans, Fotografen und Filmteams begrüßt werden. Sie werden
Schlagzeilen machen, ihre Fotos werden auf den Titelseiten der thailändischen
und englischen Zeitungen erscheinen und sie werden von der Regierung ein
großzügiges Geldgeschenk erhalten. Sollte Supachai, der derzeit als Nummer Zwei
im 200m Rollstuhl Sprint gelistet ist, eine Goldmedaille nach Hause bringen, ist
die Wahrscheinlichkeit gering, dass die Medien am Suvarnabhumi über ihn
herfallen werden.
Dabei sollte man bedenken, dass behinderte Athleten mindestens genauso hart
arbeiten wie ihre gesunden Kollegen. Vielleicht sollte die Regierung dies einmal
überdenken und ihnen dasselbe Preisgeld zustehen wie den gesunden Sportlern.
Supachai lacht darüber, denn für ihn ist der Sport, die Teilnahme an den Spielen
und die Selbstbestätigung wichtig. Andere Sportler in seinem Alter von 35 Jahren
denken an den Rücktritt, er jedoch möchte auch nach London noch 2016 an den
Spielen in Rio de Janeiro teilnehmen und beweisen, dass er immer noch ein
Sportler ist, mit dem gerechnet werden muss.
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