Liebe Tante Frieda,
In der letzten Ausgabe hat Karin sich darüber beschwert, dass ihr Bekannter
sie auf der Straße stehen ließ und sie nicht in sein Appartement einlud. Du hast
Karin damit zu trösten versucht, dass er vielleicht nicht aufgeräumt habe. Tante
Frieda, da hast Du es Dir zu einfach gemacht! Hier noch ein paar andere
Möglichkeiten:
· Im Appartement lag sein nackter Freund im zerwühlten Bett, und Karins
Bekannter hatte ihr noch gar nicht erzählt, dass er schwul ist.
· Beim letzten Mal hatte ein Freund einen Halb-Edelstein-Elefanten und 150 US$
mitgehen lassen.
· My home is my castle - vielleicht mag Karins Bekannter niemanden in sein
Innerstes eintreten lassen.
Wie vielfältig des Menschen Herz ist, wissen nur der liebe Gott und Psychodoc
Fellner.
Dein Michael
Lieber Michael,
Danke für Dein Schreiben. Was habe ich da herzlich gelacht! Du hast natürlich
völlig Recht, es gibt viel mehr Möglichkeiten und Gründe. Ich hoffe, die Karin
liest das alles und wird nun ihrem Bekannten ein wenig nachstellen und ihn
ausfragen. Ich glaube, es gibt in Pattaya sogar einen deutschen Privatdetektiv,
vielleicht sollte sie den engagieren.
Liebe Tante Frieda,
Wie kommt es, dass so viele Europäer hier in Pattaya Alkoholiker und starke
Raucher sind? Sogar während der Arbeit haben die oft noch so einen ekligen
Glimmstengel im Maul hängen. Die meisten haben alle schon von Lungenkrebs
gehört, oder von anderen Krebsarten, die durch Rauchen und zu viel Alkoholgenuss
hervorgerufen werden. Wenn man sie aber daraufhin anspricht, dann sagen sie
meist nur: Ist ja meine Gesundheit oder Jeder muss mal sterben und so geht es
weiter mit ihren, Entschuldigung, saudummen Sprüchen. Natürlich ist es ihre
Gesundheit und ihr Körper, der ruiniert wird, aber bedenken diese Leute auch die
Last und das Leid, das sie ihren Verwandten und Freunden damit aufbürden?
Speziell wo hier die Alt-Rentner meist nicht krankenversichert sind und die
Freunde dann einspringen müssen. Natürlich muss jeder einmal sterben, aber ich
bevorzuge gesund, nämlich an Altersschwäche einzuschlafen und keine Schmerzen
leiden zu müssen. Der Tod selbst schmerzt nicht, sondern ist eigentlich nur eine
Erlösung der langen, qualvollen Leiden, die man sich durch diesen Mangel an
Selbstbeherrschung zuzieht.
Manuela, die Frau eines toten Rauchers und Alkoholikers
Liebe Manuela,
Als Geschädigte kann ich Dich sehr gut verstehen! Und in meinen Augen hast Du
selbstverständlich völlig Recht. Die Sucht und die Abhängigkeit von Suchtgiften
(dazu zählen Tabak und Alkohol) ist aber sehr stark und nur wirklich starke
Naturen können sich selbst aus diesem Schlammloch befreien. Die Leute, die die
Sprüche von sich geben, sind dann meist jene, die am meisten jammern, wenn es
sie erwischt. Dann hört man: Hätte ich doch nur... usw. Aber dann ist eben jede
Hilfestellung zu spät. Also sollen sie ihr Leben so leben, wie sie es mögen nur
etwas mehr Rücksicht sollten sie auf ihre Familien dabei nehmen.