Wo bleibt die Hilfe für die „eigenen“ Leute?
Franz Schmid
Unsere Chefredakteurin war kürzlich (Bericht in dieser Ausgabe)
in zwei Schulen im großen Distrikt von Kanchanaburi. Sie besuchte dort
zwei kleinere Schulen, die beide ziemlich abgelegen sind, eine davon
sogar inmitten des Dschungels.
Beide Schulen sind mit Lehrern unterbesetzt, die Schuleinrichtung würde
bei uns nicht einmal mehr für den Flohmarkt taugen, ja in der zweiten
Schule müssen die meisten sogar auf dem Boden sitzen und ihre Aufgaben
schreiben, da keine Tische und Bänke zur Verfügung stehen.
Wie kann so etwas vorkommen? Thailand ist nicht ganz so arm, wie viele
Leute vermuten. In Thailand gibt es häufig sehr wohlhabende Leute, von
denen manche wesentlich mehr Geld haben als reiche Leute bei uns. Was
also ist los mit diesen reichen Leuten? Wäre es nicht nur recht und
billig, ein wenig von ihrem Reichtum abzugeben und damit den wirklich
bedürftigen Mitmenschen zu helfen? Wirklich zu helfen und nicht nur – so
ehrenvoll dies auch sein mag – um damit Seiner Majestät dem König oder
der Königin zu Gefallen zu sein. Das Herrscherehepaar selbst hilft viel
und immer wieder – manche der reichen Leute sollten sich dies als
Beispiel nehmen.
Wie kann man es nur zulassen, dass Kinder in so ärmlicher, schäbiger
Umgebung das notwendige Wissen erlernen müssen? Wie jeder weiß, spielt
die Umgebung eine große Rolle im Wohlergehen jedes Menschen, erst recht
im Wohlergehen von Kindern, die doch die Zukunft jedes Landes
darstellen.
Die Lehrer in diesen abgelegten Gebieten haben meist keinen Einfluss,
meist nicht die „richtigen“ Bekannten und Verbindungen. Sie tun eben
dann nur, was sie tun können, und oft fehlt es natürlich auch an
Initiative und Zeit. Als unsere Chefredakteurin in der ersten Schule
vorschlug, dass doch die Lehrer gemeinsam mit den Eltern die alten
Blechrohrstühle und Tische von der alten Farbe befreien und allen einen
neuen Anstrich geben – wohlgemerkt, sie bot an, die Farbe zu bezahlen –
erhielt sie nur ein müdes Kopfschütteln und die Ausrede, dass man dafür
keine Zeit habe. Das mag stimmen oder auch nicht, in jedem Falle ist es
unverantwortlich, Kinder in solch einer Umgebung zu lehren, sie der
Gefahr auszusetzen, sich an den alten Stühlen und Tischen zu verletzen
und durch den alten Rost infiziert zu werden.
In Pattaya gibt es für fast jede Institution die mit Kindern zu tun hat
freiwillige Helfer. Warum können sich nicht einige Leute zusammentun und
diesen Kindern in den abgelegenen Gebieten – die ausnahmsweise nicht im
Isan liegen und dem ja schon sehr viel Hilfe durch Ausländer zuteil wird
– zu helfen.
Wer wirklich Hilfe in dieser Richtung leisten will, möge bitte mit
unserer Chefredakteurin Elfi Seitz (Tel: 081-8639014 oder Email:
[email protected]) Kontakt aufnehmen, um vielleicht gemeinsam mit
ihr und anderen Helfern auch diesen Kindern etwas Gutes zu tun.
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