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Soll ich nun Mitglied bei Facebook werden oder nicht?
Als mir mein erstes Handy überreicht wurde, musste ich daran denken, dass
ich meine Firma mit 1.800 Angestellten 30 Jahre lang geführt hatte, ohne ein
solches, das Musik spielt, Videos und Fotos machen kann und mit Facebook und
Twitter kommuniziert, ausgekommen bin.
Unter dem Druck meiner Kinder trat ich Facebook und auch Twitter bei, damit
meine sieben Kinder, ihre Ehepartner und meine 13 Enkelkinder auf modernem
Wege mit mir kommunizieren können. Ich dachte mir, dass ich es ruhig wagen
könnte, da der Platz bei Twitter nur 140 Buchstaben beträgt. Das war aber,
bevor mich eines meiner Enkelkinder auf Tweetie anmeldete.
Nun piepst mein Handy alle drei Minuten, um mir alle Details mitzuteilen,
außer der genauen Verdauung der nächsten Generation. Nun, dafür bin ich
nicht geschaffen – ich bewahre daher mein Handy in meiner Golftasche in der
Garage auf, seit ich mich im Einkaufszentrum blamierte. Ich musste mein
Hörgerät aus dem Ohr nehmen, damit ich telefonieren konnte und wurde daher
beim Gespräch ein wenig laut. Ich merkte es erst, als die Leute begannen
mich anzustarren.
Zu meinem letzten Geburtstag schenkten mir die Kinder ein GPS – weil, wie
sie sagten, ich mich öfter verlaufe, wenn ich zum Einkaufen oder in die
Bibliothek gehe. Auch dieses Gerät bewahre ich zur Sicherheit unter meiner
Werkzeugbank auf, obwohl ich es benützen sollte, falls ich Auto fahre.
Das GPS sieht richtig cool aus auf meinem Armaturenbrett – nur die Dame
drinnen ging mir mit ihren Kommentaren manchmal richtig auf die Nerven. So
eine freche Person! Alle 10 Minuten meldete sie sich und sagte „Neu
kalkulieren“. Man könnte doch erwarten, dass sie ein wenig charmanter ist.
Aber nein, sie wollte mich einfach nicht tolerieren. Sie seufzte erst und
dann sagte sie ich solle am nächsten U-Turn umdrehen. Falls ich das nicht
tat … nun, es war eben keine gute Freundschaft.
Falls ich mich nun wirklich verirre, rufe ich meine Frau an und sage ihr den
Namen der Straße, in welcher ich mich befinde. Sie bekommt zwar langsam
denselben Ton wie die Dame im GPD – aber wenigstens liebt sie mich.
Um die Wahrheit zu sagen: Ich bin immer noch dabei zu lernen, wie man die
schnurlosen Telefone zu Hause benützt. Wir haben sie seit vier Jahren, aber
immer wieder kann ich sie nicht auffinden. Ich muss oft durchs ganze Haus
jagen, unter Kissen und im Badezimmer suchen, ja sogar im Korb mit der
Schmutzwäsche, falls das Telefon läutet.
Diese ganze moderne Welt wird mir manchmal zu viel! Sogar im Supermarkt
machen sie mich nervös mit ihren ständigen Fragen „Papier- oder
Plastiksack“. Warum entscheiden die denn nicht selbst? Ich kaufte mir nun
eine dieser Stoff-Einkaufstaschen – aber immer wieder vergesse ich, diese
mitzubringen. Nun aber gebe ich es ihnen zurück. Jedes Mal, wenn mir diese
Frage gestellt wird, antworte ich: „Ach egal. Ich bin B-Sacksual“. Nun sehen
die mich immer verwirrt an.
Und Fragen bekommt man gestellt! Neulich fragte mich jemand, ob ich oft
„tweet’e“. „Nein“, sagte ich, aber ich furze häufig“.
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Schlafen Sie am
Schreibtisch ein?
Dr. Iain Corness
Manchmal hatten Sie keine „lange Nacht“ hinter sich – und trotzdem schlafen sie
am Schreibtisch ein. Hatten Sie das schon? Ja?
Was auch immer, man braucht dazu keinen „Kater“ zu haben oder gar eine relativ
seltene Narcolepsy – es kann sein, dass man unter einem interessanten Zustand
leidet den man als „Obstructive Sleep Apnea“ (kurz OSA genannt– weil Ärzte gerne
zu Abkürzungen neigen). Dieser Zustand ist keinesfalls selten.
OSA ist ein medizinisches Leiden, das das Atmen für 10 Sekunden oder länger
unterbricht, bis man wieder normal weiteratmet. Selbt merkt man davon nichts –
aber dem Partner fällt es auf. Meist passiert es im Zyklus des Nachts. Selbst
merkt man nichts davon, da man im Tiefschlaf ist – aber der Bettpartner merkt
es.
OSA geht oft Hand in Hand mit Schnarchen. Nicht ein sanftes Schniefen, sondern
eher wie das Brüllen eines Stiers, das die Mauern von Jericho zusammenbrechen
lassen könnte.
OSA ist ein nicht ungewöhnliches Leiden, das mehr Männer betrifft als Frauen und
meist im Alter zwischen 35 und 54 Jahren auftritt, aber es kann auch in jedem
anderen Alter auftreten und sogar Kinder befallen. Eine Untersuchung in
Großbritannien ergab, dass vier von 100 Männer mittleren Alters und zwei von 100
Frauen mittleren Alters diese Leiden haben. Andere Studien zeigten, dass 60
Prozent der Menschen über 56 Jahren daran leiden – ich persönlich glaube, dass
diese Zahlen aufgebläht sind.
Was kann man dagegen machen? Eine im Jahre 2005 vom „British Medical Journal“
durchgeführte Studie ergab, dass das Erlernen und Praktizieren von Didgeridoo
(einem australischen Blasinstrument) das Schnarchen einschränkte, genauso wie
Schlaf-Apnoe und Tages-Schläfrigkeit. Es scheint, dass durch diese Tätigkeit die
Muskeln der oberen Atemwege gestärkt werden und dadurch die Neigung während des
Schlafes „einzuschlafen“ verringern – obwohl ich selbst diesbezüglich meine
Zweifel habe.
Andere Studien haben aber auch gezeigt, dass eine Verstärkung der Muskeln um die
oberen Atemwege die Schlaf-Apnea bekämpfen kann. Das „American Journal of
Respiratory and Clinical Care Medicine“ publizierte im Jahre 2009 einen Artikel,
in dem stand, dass bei Patienten, die täglich für 30 Minuten eine Serie von
Zungen- und Kehlübungen durchführten, nach drei Monaten ein beachtenswerter
Rückgang in Schlaf-Apnea zu erkennen war.
Wow! Ich hätte niemals gedacht, dass Zungenküsse auch therapeutisch anwendbar
sind!
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