Liebe Tante Frieda,

Ich bin als Privatdetektiv hier tätig, bin halb Thai-Deutscher. Die Geschichten die ich dabei erleben muss, nehmen mich mittlerweile persönlich so mit, dass ich überlege etwas anderes zu tun. Meine Kollegen, teilweise „alte Hasen“, sagen: Du musst Arbeit und Privat trennen können. Es sind aber manchmal Fälle, die ein normaler Mensch nicht so leicht und einfach „ausschalten“ kann. Kannst Du mir einen Rat geben?
Mit freundlichen Grüßen,
Thailanddetektiv Yosch
Lieber Thailand-Detektiv Yosch,
Deine Kollegen haben ganz Recht mit ihrer Aussage! Man muss Privates und Geschäftliches trennen, sonst kann es passieren, dass man frühzeitig „ausbrennt“. Natürlich verstehe ich Dich sehr gut, denn auch ich habe da manchmal Schwierigkeiten, besonders wenn es um unfaire Anschuldigungen geht. Trotzdem, man muss abschalten lernen oder sich einen anderen Beruf suchen. Es gibt nur diese Möglichkeit. Viel Glück in der Zukunft!

Liebe Tante Frieda,
Warum habe ich immer Pech mit Bekannten? Immer wieder! Ich versuche den Menschen zu helfen, wo ich nur kann – auch wenn ich sie nicht gut kenne oder erst kennengelernt habe. Und immer wieder falle ich – wie man so schön sagt – auf die Schnauze. Neulich wieder. Da kam eine Frau aus Deutschland, befreundete sich mit mir, erzählte mir all ihr Leid und ihre Sorgen. Als ich Ihr dann meinen erbetenen Ratschlag gab, war sie offensichtlich enttäuscht, dass ich die Sache anders sehe als sie selbst. Sie hatte sich hier einen etwas jüngeren Mann (als sie) angelacht und ich erfuhr hinten herum, dass der sie nur ausnimmt. Ja, er sagte sogar zu Freunden „er habe sich eine alte Deutsche angelacht. Sie ist zwar nicht hübsch, aber sie hat Geld und versorge ihn“. Das kam der Bekannten natürlich in den falschen Hals, als ich das sagte. Ich hatte ihr Sachen geliehen, damit sie während ihres Aufenthaltes hier ein hübsches Zimmer hat (sie nahm das Billigste...). Als ich die Sachen zurück bekam, fehlte einiges und das andere war buchstäblich verdreckt – nicht mal die Tassen hatte sie ausgewaschen, da klebte noch der ganze Kaffeesatz fingerdick drin. Ich sagte ihr wieder meine Meinung (höflich) und sie wurde sehr unverschämt. Hat sich nicht bedankt für all das, was ich für sie getan habe und sie spielt nun die Beleidigte – obwohl ich gekränkt wurde. Was mache ich falsch?
Wahrheitsliebende
Liebe Wahrheitsliebende,
Du hast Dir den richtigen Namen gegeben – und damit auch schon das angeschnitten, was Du falsch machst: Du sagst die Wahrheit, obwohl die Menschen Lügen hören wollen! Unterlass das in Zukunft. Lass die Leute in ihr Unglück laufen. Es ist doch nicht Dein Geld, das sie verlieren, oder? Und verleihe nichts mehr – Du bekommst keinen Dank dafür. Lern die Menschen erst näher kennen. Viele Fremde stellen sich am Ende als das aus, was wir hier in Pattaya leider immer häufiger zu sehen bekommen: Gesindel. Nichts für Ungut, aber Du bist selbst an diesen (sich immer wiederholenden) Situationen schuld. Lass die Menschen wie sie sind und gib Dich nicht mit solchen Menschen ab. Ein altes Sprichwort sagt: Zeige mir Deine Freunde und ich sage Dir, wer Du bist.