Wir wünschen Königin Sirikit Glück und Segen zum 80. Geburtstag
Man
gelangt unweigerlich zu der uneingeschränkten Überzeugung, dass Ihre Majestät
Königin Sirikit, in der Tat eine geborene Königin ist.
Peter Cummins
Thai-Königinnen und Gemahlinnen waren immer schon eine unerlässliche Ergänzung
zu ihren königlichen Gemahlen und zur Ausrichtung und Symbolisierung der
Regierung des Landes. Geschichtliche Episoden, wie Thai-Königinnen an der Seite
ihrer Ehegatten kämpften und einige von ihnen sogar ihr Leben zur Rettung ihres
Gemahls opferten, sind der thailändischen Bevölkerung allseits bekannt.
Von der derzeitigen Königin von Thailand und Gemahlin des Königs, der dazu
berufen wurde, erster regierender Monarch in der modernen, demokratischen Ära
des Landes zu sein, werden die traditionellen Qualitäten der thailändischen
Königinnen und Frauen in besonderem Maße verlangt und erwartet. Mit größter
Anpassungsfähigkeit und in der besten Art und Weise erfüllt Ihre Majestät diese
Rolle.
Mom Rajawongse Sirikit Kittiyakara (der Name bedeutet Schönheit und Ehre) wurde
am 12. August 1932 als Tochter eines Prinzen und bekannten Generalmajors in der
Armee und dessen Gattin geboren. Der Vater wurde Erster Sekretär der
thailändischen Delegation in Washington, D. C. Die kleine Sirikit blieb in
Bangkok bei Verwandten. Sie besuchte den Kindergarten an der Rajini Schule und
später die St. Francis Xavier Schule in Samsen. Als ihr Vater thailändischer
Minister für Frankreich und Dänemark und schließlich Botschafter am „Court of
St. James“ wurde, begleitete ihn seine Tochter Sirikit. Sie setzte dort ihre
Schulausbildung fort und beendete sie in der Schweiz.
Im Jahre 1945 begann die junge Sirikit ihr Sprach- und Musikstudium in Paris, wo
sie den künftigen König Thailands, Bhumibol Adulyadej, der in Lausanne
studierte, zum ersten Mal traf und beide verliebten sich ineinander. Als der
junge Prinz Bhumibol nach einem schweren Autounfall in einem Krankenhaus in
Lausanne lag, besuchte ihn die schöne Sirikit regelmäßig. Nachdem er wieder
gesund war, nahm sie einen Studienplatz am „Riante Rive“ Internat in Lausanne
an, um in seiner Nähe sein zu können.
Die Verlobung erfolgte am 19. Juli 1949 und das Paar fuhr am 24. März 1950 auf
dem Schiffswege nach Bangkok. Die Vermählung fand am 28. April desselben Jahres
im Padumawan Palace in Anwesenheit der Königin-Großmutter statt. Als
demokratisches Königspaar heiratete das Paar auch beim Standesamt. Als Prinz
Bumibol am 5. Mai 1950 zum König Rama IX. gekrönt wurde, erhob er in seiner
ersten offiziellen Handlung seine Gemahlin zur Königin „Somdej Phranang Chao“.
Ihre
Majestäten haben vier Kinder: Ihre königliche Hoheit Prinzessin Ubol Ratana (*5.
April 1951), Seine königliche Hoheit Prinz Maha Vajiralongkorn (*28. Juli 1952),
Ihre königliche Hoheit Prinzessin Maha Chakri Sirindhorn (*2. April 1955) und
Ihre königliche Hoheit Prinzessin Chulabhorn (*4. April 1957).
Ihre Majestät, die geliebte Königin und Mutter der Nation, ist seit dem 12.
August 1956 Präsidentin des Thailändischen Roten Kreuzes. Als Seine Majestät
1956 Mönch wurde, hatte Ihre Majestät, nach Leistung des Treueides, die
Regentschaft über das Königreich übernommen. Auf Empfehlung der Regierung wurde
ihr der Titel „Somdech Phraborom Rajininath“ verliehen.
Ihre Majestät war immer stark sozial engagiert. Am 10. August 1961 wurde sie zur
Ehrenpräsidentin von Thailands Nationalrat und Sozialfürsorge unter der
Schirmherrschaft Seiner Majestät ernannt. Darunter vereinigen sich 905 private
und öffentliche Sozialhilfe-Abteilungen aus dem ganzen Land.
1979 richtete Königin Sirikit sofort als Präsidentin des Roten Kreuzes Thailand
das Khao Larn Center ein, um den 40.000 kambodschanische Flüchtlingen in
Thailands Provinz Trat zu helfen.
Bei ihren Besuchen in entlegenen ländlichen Gebieten Thailands beschloss das
Königspaar,„hausgemachte“ Lösungen zu finden, um die Armut der Landbevölkerung
zu lindern.
Ihre Majestät vetritt den König auch bri
buddhistischen Anlässen, wie hier bei der Überreichung der Kathin Roben an
Mönche im Wat Banjamabophit, Dusit Distrikt, Bangkok.
Verwundeten Soldaten und Polizisten überreichte Ihre Majestät Geschenke. Manche
Betroffene unterstützte sie persönlich. Am 2. April 1975 gründete Ihre Majestät
die „Sai Jai Thai“-Stiftung, deren Ziel es ist, im Krieg Verwundeten oder deren
Hinterbliebenen das Leben zu erleichtern. Dafür wurde Ihrer Majestät von der
Königlichen Ärztekammer in London am 1. Mai 1988 die Ehrenmitgliedschaft
verliehen. Ihre Tochter Prinzessin Maha Chakri Sirindhorn wurde mittlerweile
Vorsitzende der „Sai Jai Thai“-Stiftung.
Ihre Majestät kümmerte sich verstärkt um die Bildungsmöglichkeiten in
abgelegenen Regionen und gründete „Sala Ruam Jai“, bei der mehrere
Gemeindezentren Bibliotheken, medizinische Versorgung, Bildung und Unterhaltung
bieten.
Seit 1974 erhielten Tausende Schüler aus dem ganzen Land ein Stipendium Ihrer
Majestät.
Die Gründung von „Support“ war eine weitere Meisterleistung Ihrer Majestät.
Handwerker des Hofes im Ruhestand gaben ihre Kunstfertigkeiten an die neue
Generation, zum Teil auch Körperbehinderten, weiter. Ihre Majestät stellte aus
eigenen Mitteln Webstühle und Materialien zur Verfügung. Heimische
Handwerksprodukte werden nun besser beworben und Ihre Majestät richtet ihre
Aufmerksamkeit gezielt auf das heimische Handwerksgewerbe.
Ihre Majestät hat zahlreiche andere Projekte ins Leben gerufen. Dazu zählt der
„Botanische Garten Königin Sirikit“ im Bezirk Mae Rim in der Provinz Chiang Mai,
in dem seltene einheimische und vom Aussterben bedrohte Pflanzenarten gesammelt
und gepflanzt werden. Die Projekte „Der Wald braucht Wasser“ und „Das kleine
Haus im großen Wald“ sind ebenfalls sehr erfolgreich. Sie setzt sich für den
Schutz der Wälder ein, da sie die Quelle des Wassers und der Nahrungsmittel
darstellen.
1997 und 1998 errichtete die Königin drei Mustergüter, zwei davon in der Provinz
Chiang Mai, das dritte in der Provinz Chiang Rai. In Ubon Ratchatani initiierte
sie eine Reihe alternativer Projekte für die nahezu mittellosen Bauern.
1997 gründete Ihre Majestät einen „Elefanten-Auswilderungsplan“, unterstützt vom
World Wildlife Fund. Auch die Meeresschildkröten-Rettung in Sattahip wurde von
ihr ins Leben gerufen.
Im Mai 1979 wurde das Porträt Ihrer Majestät auf der goldenen Ceres Medaille der
FAO (Essen und Agrikultur Organisation), geprägt. Dr. Edouard Saouma, der
Direktor der DAO, sagte, diese Ehre wird nur solchen Frauen zuteil, die durch
ihr Leben und Wirken dazu beigetragen haben, den Status der Frauen, besonders in
ländlichen Gebieten, zu heben. Diese Medaille wurde der Königin in der Chakri
Thronhalle des Grand Palace am 11. Mai 1979 überreicht.
Von der „Fletcher School of Law & Diplomacy“ an der Tufts Universität wurde
Ihrer Majestät am 4. März 1980 der Ehrendoktortitel als Anerkennung ihrer
Verdienste für das Landvolk und ihrer humanitären Arbeit als Vorsitzende des
Roten Kreuzes Thailand verliehen.
Ihr Engagement zum Naturschutz und zum Erhalt natürlicher Ressourcen brachte ihr
am 19. November 1986 von WWF eine Auszeichnung ein, und im Jahre 2004 wurde sie
für ihre fortgesetzten Anstrengungen zum Schutz der Wälder, der Tierwelt und der
Umwelt, mit einer Goldmedaille ausgezeichnet.
Im Jahr 2006 wurde in Pattaya der Queen Sirikit Public Park auf dem Pratumnak
Hügel eröffnet. Die königliche Marine entließ 150.000 Fische und Schildkröten
ins Meer, im Gedenken an Ihre Majestät.
Ihre Majestät schenkte den Witwen und deren Familien aus dem kriegerischen Süden
600 Rai Land, damit sie sich Häuser bauen konnten.
Wie auch Ihr Gemahl, der König, erfüllt Ihre Majestät Königin Sirikit ihre
Aufgabe mit höchstmöglicher Effektivität. Die thailändische Monarchie gewinnt
Charme, Schönheit und Mütterlichkeit durch ihre feminine Note. Wer Ihre
Majestät, Königin Sirikit, sieht, vor allem, wenn sie an der Seite des Königs
steht - sei es bei staatlichen Anlässen oder während Besuchen in weit
abgelegenen Regionen - erkennt, wie perfekt und natürlich sie sich jeder Rolle
anpasst – zeigend, dass sie eine geborene Königin ist.
Die Geschäftsleitung und alle Angestellten von Pattaya Blatt, Pattaya Mail,
Chiang Mai Mail und Pattaya Mail TV schließen sich den Glückwünschen der
thailändischen Nation an und wünschen der geliebten Königin das Allerbeste und
ein langes Leben zu ihrem 80. Geburtstag am 12. August 2012. Ebenso wünschen wir
allen unseren Leserinnen alles Gute zum Muttertag.
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Kenianer sind wieder erfolgreich beim Pattaya Marathon 2012
Sonthaya Khunplome, Präsident des Chonburi AAT,
präsidiert bei der Eröffnungsfeier des Pattaya Marathon 2012.
Am 15. Januar wurde der 21. jährliche Marathon-Lauf in Pattaya um den
Königs-Pokal veranstaltet. Polizeigeneral Lertrat Rattanawanit, Sonthaya
Khunplome, der Präsident des Chonburi AAT, Chaowalit Saeng-uthai, Banglamungs
Distriktchef, und Bürgermeister Ittipol Khunplome schickten die Läufer auf den
Weg.
Mr.Lawrence
Kiptoo Saina, international marathon category champ (former champ)
Dem Kenianer Lawrence Kiptoo Saina gelang es, seinen Vorjahres-Titel im Pattaya
Königs-Pokal Marathon erfolgreich zu verteidigen. Der 30-jährige Kenianer legte
die 42,195 km lange Strecke in der Zeit von 02:22:21 Stunden zurück – eine
Minute unter seinem Vorjahres-Rekord.
Sainas Landsmann Joseph Mwangi Ngare wurde in 02:23:18 Stunden Zweiter. Der
Äthiopier Husien Mohamined Teman nahm den dritten Platz ein.
In dem großen Teilnehmerfeld, das wieder einmal von Ostafrikanischen Athleten
dominiert wurde, wurde der junge Thailänder Aumnuay Tongmit Elfter und wurde
damit bester Thailänder. Er wurde daher lokaler Champion und erhielt die
Königs-Trophäe.
Auch bei den Frauen waren die Läuferinnen aus Afrika an der Vorfront und die
ersten Plätze gingen an: 1. Elizabeth Jeruiyot Chemweno (02.42.44), Kenia; 2.
Jalquline Kiplimo (02:44:56) Kenia, und Magaret Wangui Njuguna (02:47:01).
Thailands Nathayan Thonronawat kam nach 3:07:27 als erste native Läuferin ins
Ziel und erhielt als Lokal-Champion den Königs-Pokal.
Besser sah es beim Halb-Marathon aus, der über 21 km ging. Da konnten die
männlichen Läufer die ersten 20 Plätze für Thailand einnehmen. Jaral Jupao
schaffte die Strecke als Erster in 1 Stunde 11 Minuten vor Umyos Kijudom und
Yothin Yaprajan.
Auch der Damen-Halb-Marathon wurde von Thailänderinnen gewonnen. Erste wurde
Sonthiya Sai-weaw (1:24:00), Zweite Worpan Nuansree (1:27:35) und Dritte Kan
Khusuwan (1:34:16). Jupao und Sai-weaw rhielten beide ebenfalls einen
Königs-Pokal für ihre Siege.
Im Viertel-Marathon blieb Vorjahresssieger Nathwut Immnum, Thailand, erfolgreich
und siegte in einer Zeit von 36 Minuten 56 Sekundene,. Bei den Damen siegte
Berhan Bekele Desta aus Äthiopien (45:26).
Thailand’s Prawar Wahoram, vom Redemptorist Center Pattaya, der an der Olympiade
in England teilnimmt, siegte überragend im Rollstuhlrennen in 1:36:48. Zweiter
wurde Raewat Tana und Dritter Khajornsak Thumsophon.
Die junge Cholthida Janphet gewann das Schülerrennen über 3,5 km in nur 12
Minuten. Bei den Jungs siegte Phuripat Boramun nach einem Foto-Finish.
Dieser 21. Pattaya Königs-Pokal Marathon sah wieder Tausende junger Athleten auf
Pattayas Straßen, beginnend um 4 Uhr früh. Aber sie kamen nicht nur, um sich
selbst zu beweisen bei dieser physischen und mentalen Herausforderung, sondern
auch um die Kameradschaft und Unterstützung ihrer Mitstreiter zu genießen. Nach
den lächelnden Gesichtern nach dem Rennen zu urteilen, kann man mit Recht
behaupten, dass auch dieser Marathon ein voller Erfolg war.
Die Läufer aller kategorien nehmen das Rennen auf.
Hier starten die Rollstuhlfahrer das Rennen.
Prawat Wahoram, der Rollstuhl-Champion.
Ein Blick auf die Rennstrecke.
Läufer geben Gaben an Mönche.
Die Sportler werden auf vielerlei Art angefeuert.
Tierliebhaber nehmen ihre Hunde mit ins Rennen.
Junge Teilnehmer in Pattaya United Trikots.
Einige Läufer in fantasievollen Kostümen.
Nattawut Immnum mit seinem Königs-Pokal.
Nattaya Thonronwat freut sich über ihren
Königs-Pokal.
Aumnuay Tongmit erhält den Königs- Pokal.
Der Pattaya Marathon 2012 in der Sukhumvit Road.
Der Bürgermeister überreicht den Siegespokal an
Lawrence Kiptoo Saina.
Elizabeth Jerulyot Chemweno nimmt ihresn siegespokal
aus den Händen von Bürgermeister Itthipol Khunplome entgegen.
Volontiere sind verantwortlich für die Sicherheit
der Teilnehmer.
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Österreichische Innenministerin besucht das CPDC
(Von links) Innenministerin Johanna Mikl-Leitner,
Radchada Chomjinda und Österreichs Botschafter Dr. Johannes Peterlik vor der
„Sponsorenwand“.
Wolfram Reda
Im Süden Pattayas in in Huay Yai gibt es seit 2009 ein Kinderheim, das für die
ärmsten der Armen sorgt: für Kinder, die von thailändischen Banden ausgebeutet
und von Kinderschändern sexuell missbraucht werden. Es ist das Child Protection
and Development Center (Kinder-Schutz- und Erziehungs-Zentrum, CPDC).
Dieses Zentrum bekam am 10. Juli 2012 hohen Besuch von Österreichs
Innenministerin Johanna Mikl-Leitner, Botschafter Dr. Johannes Peterlik, sein
Stellvertreter Stefan Heisler, und der Chef des Bundeskriminalamtes, sowie
wichtige Botschaftsangehörige und Pattayas Konsul Rudolf Hofer. Sie wurden von
Radchada Chomjinda, Direktorin der Human Help Network Stiftung, Apitha Reundej,
CPDC-Leiterin, Kanchanat Memanas, CPDC-Wohlfahrtmanager, und Parison Noja, dem
Leiter der Organisation gegen den Menschenhandel, besser bekannt unter dem Namen
Kru Ja, sowie den Kindern und ihren Betreuerinnen, herzlich empfangen.
Konsul
Rudolf Hofer begrüßt Innenministerin Johanna Mikl-Leitner.
Nach einer anmutigen Tanzshow von Kindern des Heimes hielt Radchada Chomjinda
die Begrüßungs-Ansprache. Kurz umriss sie die Geschichte des Kinder-Schutz- und
Erziehungs-Zentrums. Die Anfänge des Heimes gehen auf die Straßenarbeit von Kru
Ja zurück. Zunächst betreute er acht Straßenkinder auf einem Grundstück nahe
einer Müllkippe. Bald war der Bedarf für diese soziale Arbeit so groß, dass Kru
Ja sie nicht mehr allein leisten konnte. Das Human Help Network nahm das Heim
unter seine Fittiche und gründete das Kinder-Schutz- und Erziehungs-Zentrum auf
einem neuen Platz. Dort entwickelte sich das Heim rasant. Dies war nur möglich
dank der großzügigen Unterstützung der Deutschen, Österreichischen und Schweizer
Botschaften, internationaler Organisationen und Privatpersonen. Kru Ja betreibt
seine Straßenarbeit weiter und macht immer wieder Kinder ausfindig, die er von
ihrem traurigen Los erretten kann.
Im Heim haben die Kinder ein Dach über dem Kopf, sie werden gut versorgt und
finden eine ruhige Umgebung, in der sie sich ungestört entwickeln können.
Selbstverständlich werden die Kinder vom Heim aus zur Schule geschickt, denn sie
sollen einmal gute Berufe ergreifen und ohne Probleme in einer normalen
Gesellschaft leben können.
Beim Bäumchen pflanzen sind dabei (von links) Konsul
Rudolf Hofer, Parichon Noja und Innenministerin Johanna Mikl-Leitner.
Innenministerin Johanna Mikl-Leitner bedankte sich dafür, dass sie und ihre
Delegation in diesem vorbildlichen Kinderheim zu Gast sein konnten. Hier seien
die Kinder vor Missbrauch geschützt und gut versorgt und werden mit viel Liebe
und Umsicht betreut, sagte sie.
Die Ministerin hatte viele Geschenke für die Kinder mitgebracht: Malbücher,
Kartenspiele, Besteck, Sportbekleidung, Fußbälle, Malkreide, Taschenrechner,
Buddhastatuen und anderes mehr. Sie wisse aber auch, sagte die Ministerin, dass
für den Aufbau des Heimes und für die tägliche Betreuung der Kinder viel Geld
gebraucht werde. Mit Unterstützung der Firmen Becker Guss- und Maschinenbau
sowie VAMED (Krankenhaus-Ausstattungen) überreichte die Ministerin zwei Schecks
von jeweils 100.000 Baht an das Heim.
200.000 Baht wechseln den Besitzer: (von links)
Heimleiterin Apitha Reundej, Parichon Noja, Innenministerin Johanna
Mikl-Leitner, Dipl. Ing. Ernst Hrabalek, Radchada Chomjinda und Botschafter Dr.
Johannes Peterlik.
Die Ministerin signierte anschließend ihr Portrait und pflanzte einen Baum vor
der Mehrzweckhalle des Heimes, dann wurde sie von den deutschen Praktikanten
Benjamin Fischer und Lukas Freund durch einige Räume des Kinderheimes geführt.
Man besichtigte den Lehrraum, die Bibliothek, den Beratungs-Raum, den
Computer-Raum und die Krankenstation. Ministerin Mikl-Leitner stellte viele
Fragen und war voll des Lobes für die zweckmäßige Einrichtung und die
vielfältigen Möglichkeiten, die den Kindern hier geboten werden.
Vor der „Wand der Sponsoren“, auf der Österreich mehrfach vertreten ist, gaben
die Innenministerin Mikl-Leitner und der Österreichische Botschafter Dr.
Johannes Peterlik Interviews und beantworteten Fragen. Den diplomatischen Teil
ihrer Arbeit hatten die beiden am Vortag erledigt: die Unterzeichnung einer
schriftlichen Vereinbarung mit der Regierung Thailands. (Pattaya Blatt
berichtete darüber in der letzten Ausgabe). Dieses Abkommen erlaubt,
österreichische Staatsbürger, die in Thailand kriminelle Handlungen begehen, in
ihrem Heimatland vor Gericht zu stellen.
Botschafter Dr. Peterlik und Ministerin Mikl-Leitner sagten übereinstimmend, sie
seien entsetzt über die Verbrechen an Kindern seitens ausländischer Touristen,
die sich bisher in Thailand sicher fühlen konnten. Damit aber sei jetzt Schluss.
„Null Toleranz für Pädophile“ lautet nun das Motto.
Die Kinder bedankten sich bei der Innenministerin und bei ihrem Sponsor Dipl.
Ing. Ernst Hrabalek für die empfangenen Spenden und Geschenke. Dipl. Ing. Ernst
Hrabalek, Mehrheitsgesellschafter und Geschäftsführer der Firma Becker Guss- und
Maschinenbau, hatte der Österreichischen Botschaft beim Sammeln der überreichten
Spende maßgebend geholfen. Eigentlich arbeite er in Phuket, bekannte Dipl. Ing.
Hrabalek. Dort habe er nach dem Tsunami ein Waisenhaus gegründet, das ihm auch
heute noch am Herzen liege. Er wurde deshalb von der Republik Österreich mit dem
Silbernen Verdienstorden ausgezeichnet.
Nach dem Mittagessen, das gemeinsam mit den Kindern eingenommen wurde, stellte
Kru Ja seine Arbeit auf der Straße dar. Die Kinder seien oft von zu Hause
weggelaufen, manche werden von Banden über die kambodschanische Grenze gebracht
und in Thailand zur Arbeit oder zum Betteln gezwungen. Sie wohnen in verlassenen
Häusern oder in Kanalisationsrohren und sind oft abhängig von Alkohol, Drogen
oder vom Klebstoff–Schnüffeln. Sie werden von Ausländern aller Nationalitäten
missbraucht. Er, Kru Ja, habe vielfältige Kontakte in der Szene und arbeite gut
mit den Behörden zusammen, sodass er immer wieder auf solche Kinder aufmerksam
werde. Viele könne er retten, aber manche laufen auch aus dem Kinderheim wieder
weg, weil die Freiheit, Drogen oder das tägliche Abenteuer ihnen wichtiger ist.
Innenministerin Johanna Mikl-Leitner verhielt sich bei ihrem Besuch angenehm
spontan und wenig formell. Es war ihr anzusehen, dass sie vom Los der Kinder
betroffen war, aber sich auch über die Möglichkeiten freute, die die Kinder in
diesem Kinderheim geboten bekommen.
Diplomatie ist anstrengend: schon am Abend flog Frau Mikl-Leitner nach
Österreich zurück.
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