Botschafterin Christine Schraner-Burgener
im eleganten Abendkleid bei ihrer Festansprache.
Elfi Seitz (Fotos: Björn Jahner, Informationen von Farang Magazin)
600 Jahre nach der Gründung der schweizerischen Eidgenossenschaft wurde
1891, also vor genau 121 Jahren, der 1. August zum nationalen Feiertag
erklärt. In der Schweiz zählt die Rütliwiese über dem Vierwaldstättersee, wo
sich 1291 Vertreter der drei Kantone Schwyz, Uri und Unterwalden versammelt
und geschworen hatten, sich mit vereinten Kräften gegen Bedrohungen durch
allfällige Eindringlinge zu wehren, als ein wichtiger Platz am 1. August.
Der so genannte Rütlischwur gilt als Gründungsakt der schweizerischen
Eidgenossenschaft und dieser Tag wird von Schweizern in der ganzen Welt
festlich begangen.
So auch in Bangkok, als die Botschafterin der Schweiz zu Thailand, Frau
Christine Schraner Burgener und ihr Gatte, Botschafter Christian Burgener zu
einem Festakt am 31. Juli 2012 im Nai Lert Swissotel an die 600 Landsleute
und andere Gäste persönlich begrüßten.
Der
wohl berühmteste Schweizer nach Roger Federer, Wilhelm Tell, darf beim Schweizer
Fest nicht fehlen.
Gleich zu Beginn wurden die Gäste mit einem riesigen Buffet überrascht, das
vollgefüllt mit Schweizer Spezialitäten war. Käse in allen Variationen,
Fondue, Raclette, Schinken, Häppchen, Bratwurst, Cervelat, Hörnlisalat,
Randensalat, Glacé, Apfelküchlein und andere Kuchen, viele leckere
Brotsorten, Schokolade, Wein, und Desserts wurden angeboten. Sogar ein
Schokoladenbrunnen war vorhanden um die Leckermäulchen unter den Gästen zu
verwöhnen.
Die Schweizer Botschaft hatte wieder keine Mühen und Kosten gescheut, um ein
bisschen Heimat nach Thailand z bringen. Denn zu den schweizerischen
Köstlichkeiten genossen die Gäste auch die Musik von Hackbrettspieler
Nicolas Senn. Aber nicht nur Nicolas Senn sorgte für die musikalische
Untermalung, sondern die Frau Botschafterin selbst spielte wieder, wie auch
schon im Vorjahr, gemeinsam mit ihm einige Lieder auf der Violine.
In ihrer Ansprache lobte Botschafterin Christine Schraner-Burgener die
Thai-Schweizer Beziehungen und erwähnte, dass Thailand gleich nach Singapur
der zweitwichtigste Handelspartner der Eidgenossenschaft ist. „Unsere
Beziehungen zu Thailand laufen so gut wie nie zuvor“, sagte sie. „Jedes Jahr
besuchen über 15.000 Schweizer das thailändische Königreich und mehr als
7.000 Schweizer Bürger leben in Thailand“. Die Botschafterin bewies wieder
einmal mehr ihr Sprachtalent und hielt ihre Rede fließend in Englisch,
Deutsch und thailändisch nach dem Abspielen der Thailändischen und der
Schweizer Hymnen.
Das Botschafter-Ehepaar mit Hackbrettspieler Nicolas
Senn.
Bundesrat Didier Burkhalter, der sich zu diesem Zeitpunkt in England
aufhielt, sagte in seiner Botschaft zu den Auslands-Schweizern unter
anderem: „Sie alle, die im Ausland leben, vertreten die Schweiz und ihre
Werte. Damit prägen Sie das Bild der Schweiz im Ausland. Im Namen des
Bundesrates möchte ich Ihnen dafür danken. «La diversitad culturala e
linguistica è inseparabla dal spiert svizzer.» Dieser Satz auf
Rätoromanisch, einer unserer vier Landessprachen, die von 60 000
Schweizerinnen und Schweizern gesprochen wird, bedeutet, dass die kulturelle
und sprachliche Vielfalt untrennbar mit dem Geist der Schweiz verbunden ist.
Freiheit, Demokratie, Offenheit und Souveränität gehören zu unseren
gemeinsamen Werten. Die Menschen in der Schweiz identifizieren sich mit
diesen Werten, und ich bin überzeugt, dass sich auch die Schweizer im
Ausland diesen Werten verpflichtet fühlen.
Im Duett: Die Frau Botschafterin und Nicolas Senn.
Offensichtlich ist die Schwester der Freiheit die Demokratie, ein weiterer
Wert, den wir in der Schweiz fördern. Die Gesellschaft wird sich nur dann
entfalten und einen starken sozialen Zusammenhalt entwickeln können, wenn
jede und jeder Einzelne an der Gestaltung der Politik mitwirken kann – auch
in einer traditionsreichen Monarchie. Demokratie ist der Kern unseres
Wertesystems.
In Genf bewiesen die ForscherInnen des CERN, des größten Teilchen-Labors der
Welt, wie wichtig ein offener Geist ist: Vor wenigen Wochen gelang es dort
Forschungsteams aus aller Welt, das Higgs-Teilchen zu messen und so einem
der größten Rätsel der modernen Wissenschaft auf den Grund zu kommen. Dies
stellt für die Physik womöglich den wichtigsten Schritt der nächsten
Jahrzehnte dar. Viva la Svizzera! Es lebe die Schweiz! Vive la Suisse!“
Der Hackbrettspieler Nicolas Senn, war natürlich auch am 1. August bei einem
rein Schweizer Grillfest im Garten der Schweizer Botschaft mit dabei. Auch
dort gab es ausschließlich deftige Schweizer Spezialitäten und die Schweizer
feierten fröhlich und freudig unter sich.