Liebe Tante Frieda,
Es ist schön, wenn man hilflos im Ausland ist und man sich mit einem Problem
an jemand Kompetenten wenden kann. Hier meine Geschichte: Ich habe meine
Thai-Frau vor 10 Jahren in Deutschland kennengelernt. Sie hat eine jetzt
13-jährige Tochter. Bei uns hat alles super funktioniert. Vor drei Jahren haben
wir in Thailand geheiratet. Aus gesundheitlichen Gründen war ich zwei Jahre
allein in Deutschland, und bin jetzt seit sieben Monaten wieder fest in Thailand
(zwischen Udon Thani und Laos). In den zwei Jahren meiner Abwesenheit habe ich
120.000 Euro in die Palmöl-Landwirtschaft der Familie, in Grundstücke und
Maschinen investiert. Auch jetzt, während der letzten sieben Monaten habe ich
30.000 Euro in den Umbau des geerbten Elternhauses meiner Frau investiert.
Seit ich aber nun wieder in Thailand bin, hat sich meine Frau sehr zum Nachteil
verändert. Sie wollte mich vor einem Monat rausschmeißen. Seither leben wir nur
nebeneinander her und ich sehe keine Zukunft mehr. Kannst Du mir einen guten Rat
geben, wie ich finanziell aus dieser Situation herauskomme?
Roland
Lieber Roland,
Oh, oh, da bist Du aber in dasselbe Problem gefallen, das so vielen anderen vor
Dir auch passierte. Zuerst mal möchte ich die Vermutung aufstellen, dass sich
Deine Frau nicht „geändert“ hat wie Du meinst, sondern es von Anfang an auf Dein
Geld (sprich Investitionen) abgesehen hatte. Nun hat sie es, und ist
wahrscheinlich mit ihrem langjährigen Thai-Ehemann (wie so häufig üblich) wieder
vereint. Also zu was braucht sie Dich noch? Sie hat Grundstücke,
Landwirtschaftsmaschinen und auch das Haus renoviert bekommen. Das könnte ihr
für die sexuellen Dienste, die sie bei Dir leisten musste, genügt haben.
Betrachte es mal von dieser Seite aus. Ich persönlich glaube nicht, dass Du auch
nur einen einzigen Baht von Deinem investierten Geld zurückerhalten wirst.
(Natürlich kann ich mich täuschen.) Solltest Du darauf bestehen, das Geld
zurückzubekommen, begibst Du Dich eventuell sogar in Gefahr um Leib und Leben.
Also, nimm das, was Dir geblieben ist und gehe nach Deutschland zurück oder
irgendwohin, wo Du in Frieden und ohne Angst leben kannst. Lass Dir diese
langjährige Episode aber eine Mahnung sein.
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In eigener Sache:
Schon wieder einmal wurde von einer Leserin in einem sehr angriffslustigen und
beleidigendem Brief behauptet, dass ich nicht real existiere und dass es meine
Kolumne ja in Wirklichkeit gar nicht gibt. Ich drucke diesen Brief nicht ab, da
ich dies meinen Lesern nicht antun möchte. Nun, liebe Leserin, dass die Kolumne
existiert, kannst Du ja selbst feststellen, wenn Du sie liest – oder meinst Du
Du leidest an Halluzinationen?
Dass ich genauso real existiere wie meine Kolumne können Dir meine Kinder und
Enkel, aber auch meine vielen Leser, die an mich schreiben und Antwort von mir
erhalten, bestätigen. Dass ich meine Identität nicht verraten möchte, liegt
daran, dass ich nicht angefeindet werden möchte, während ich in meinem
Schaukelstuhl auf meiner Terrasse in der Nähe von Sriracha sitze. Denn
wahrscheinlich gibt es neben Dir noch einige Menschen, die mich angreifen
wollen, weil sie glauben, sie hätten sich in dem einen oder anderen Brief wieder
erkannt. Das liegt aber dann an Euch selbst und wenn Ihr meint, dass Ihr mit
irgend etwas Negativem gemeint seid ohne Euren Namen zu lesen, dann fasst Euch
doch mal an die eigene Nase und denkt darüber nach – denn es könnte so manch
Wahres daran sein. In diesem Sinne wünsche ich Dir alles Gute und auch, dass Du
dich abregst und vielleicht nicht immer alles auf dich selbst beziehst, damit Du
nicht auch Ding-Dong wirst – so wie Du mich bezeichnet hattest.