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Kinder werden zum Ungehorsam dem Gesetz gegenüber erzogen

Franz Schmid

Ich kann mich noch gut daran erinnern als ich ein Kind war und mir immer die Lehren meiner Eltern und Lehrer anhören musste. „Sei ehrlich“, hieß es, „Lüge und betrüge nicht“, „Stehle nicht“, „Pass auf der Straße auf“, „Fahr vorsichtig“, „Halte dich ans Gesetz“ usw.

Nun, ich habe mich, wenn auch öfter widerwillig, daran gehalten. Denn was einem als Kind eingetrichtert wird, bleibt komischerweise in den Gehirnwindungen hängen und bei den meisten Menschen ertönt dann eine leise, warnende Stimme, wenn man dagegen verstoßen will.

Ich sage nun nicht, dass niemand in Deutschland gegen diese Lehren verstößt, da gibt es leider genügend Menschen, die dies tun. Aber ich habe selten dort erlebt, dass Kinder bereits im zarten Alter zum Ungehorsam gegenüber dem Gesetz erzogen werden.

Das fängt bei kleinen Diebstählen an, die verarmte oder arbeitsscheue Eltern ihren Kindern „befehlen“. Es geht weiter über Kinderarbeit, zu denen oft die Kleinsten schon gezwungen werden (Betteln, Krimskram verkaufen oder sogar harte Arbeit). Kinder werden oft schon sehr früh an Alkohol oder Drogen gewöhnt, zum Teil um ruhig zu sein, zum Teil um Willens zu sein, alles zu tun was die Eltern oder andere Verwandten verlangen.

Das geht dann Hand in Hand damit, dass Kinder häufig gezwungen werden ihren Körper zu verkaufen, während die Mutter, Schwester, Bruder, Tante oder Vater und Onkel warten, bis es „vorbei“ ist und dann das Geld kassieren, sofern sie es nicht schon im Vorhinein getan haben. Ist es da ein Wunder, dass Kinder diese Dinge als ganz normal empfinden? Dass sie keinerlei Hemmungen haben, irgend etwas Ungesetzliches, Schlechtes tun?

Genauso ist es mit dem Umgang im Straßenverkehr. Wie oft sieht man Kinder, entweder eingepfercht zwischen zwei Erwachsenen, oder frei stehend an die Mama gelehnt auf Motorrädern? Wie oft sieht man einen Motorradtaxifahrer, der zwei bis drei oder gar vier Kinder auf sein Motorrad geladen hat und sie zur Schule bringt? Ist es da ein Wunder, dass Kinder keine Hemmungen haben, dies später als Teenager genauso zu machen?

Wie oft ist es Ihnen, geschätzte Leser, schon passiert, dass sie einen Unfall mit einem Motorrad hatten, das von einem Kind – natürlich ohne Führerschein und/oder Kenntnis der Verkehrsordnung – gelenkt wurde? Mir ist das schon häufiger passiert. Das Ende vom Lied war, falls die kleinen Jungs nicht vorzeitig abgehauen sind, dass die Polizei milde sagte: „Sie sind unschuldig am Unfall. Der Junge hat die Schuld, er ist aber noch minderjährig, hat keinen Führerschein und kein Geld und die Eltern sind auch bedürftig“. Was soll man darauf antworten? Mir ist es sogar einmal passiert, dass mir ein Polizist „angeboten“ hat, die Strafe, die er dem Jungen verhängte, für diesen zu bezahlen. Das ist Thailand!

Ich glaube, man sollte die Eltern und auch die Lehrer in die Schule schicken und ihnen erst mal die Verkehrsregeln und die anderen Gesetze beibringen. Armut und Faulheit sind kein Grund seine eigenen Kinder zu verkaufen oder ihnen falsche Regeln fürs Leben beizubringen. Die Polizei, die Fürsorge und alle dafür zuständigen Ämter sollen sich endlich einmal die Ärmel aufkrempeln und die ganze Sache angehen!