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Österreichische Wirtschafts-Delegation besucht Südostasien

Der Österreichische Wirtschaftskammerpräsident Dr. Christoph Leitl (links) und der österreichische Generalkonsul zu Pattaya Rudolf Hofer begrüßen sich.

Elfi Seitz

Die Europäische Union setzte den Österreicher Andreas List als Repräsentanten in Yangon ein. Der US- Präsident Barack Obama versprach bei seinem Besuch in Myanmar Geld und die Aufhebung der Sanktionen. Die Weltbank will ein eigenes Büro einrichten und eigentlich will die ganze Welt Myanmar, dem früheren Burma, „auf die Füße“ helfen.
Österreichs Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl führte Ende Januar 2013 die wahrscheinlich stärkste Delegation, 70 Personen bestehend aus Managern, Unternehmern, Funktionären und Politikern, nach der Öffnung des Landes in das aufstrebende Land in Südostasien, denn die strategische Bedeutung Myanmars ist enorm. Wirtschaftskammer-präsident Leitl sagte: „Es ist einer der wenigen Plätze der Welt, die noch am Start stehen. Wir wollen von Anfang an dabei sein“, und untersuchte vor Ort die Geschäfts- und Investitionsmöglichkeiten im rohstoffreichen Myanmar. „Die Zeit drängt, will man den Hoffnungsmarkt nicht gänzlich an Investoren aus China, Thailand und Japan verlieren“, sagte er.

Der Österreichische Botschafter Dr. Johannes Peterlik (ganz rechts) im Gespräch mit einigen Gästen.

Einige oberösterreichische Investoren sind schon seit längerem auf dem Markt in Myanmar vertreten.
Andere österreichische Investoren scharren bereits in den Startlöchern: Lenzing AG (Faserstoffe), Hitzinger GmbH (Generatoren), ITS Steyrermühl (Industrie Turbinen Service), Angerlehner Pucking (Großkanäle), Hörtler von Plasser & Theurer (Bahnbau-Maschinen), Andritz (Kraftwerksausrüster), Casinos Austria, Kapfenberger Pewag GmbH (Kettenhersteller), und viele mehr.
Bereits im Jahre 2014 wird Myanmar den Vorsitz in der Freihandelszone ASEAN übernehmen, zu denen auch Thailand gehört. „Die ASEAN muss sich als Gemeinschaft stärken, um als Gegengewicht zu China zu wirken und dessen Einfluss in Asien zu bremsen“, sagte der österreichische Wirtschaftsdelegierte Gustav Gressel in Bangkok: „Myanmar ist auf dem besten Weg dorthin, trotzdem es mit China eng verbunden ist“.

Der Wirtschaftsdelegierte Gustav Gressel (Mitte) unterhält sich mit jungen Unternehmern.

Im Moment beträgt Myanmars Handelsvolumen mit Österreich nur 20 Millionen Euro. Es besteht jedoch überall Nachholbedarf, sei es in der Infrastruktur, Verkehr, Energie, Schul- und Gesundheitswesen. Die IMC Fachhochschule Krems hat mit der Yangon Universität bereits eine Kooperation samt der Entsendung österreichischer Gastprofessoren vereinbart. „Österreichs Strategie ist es, junge Menschen in ein modernes Wirtschafts- und Bildungssystem einzubinden“, sagte Dr. Leitl.
In weiten Bereichen herrscht noch Rechtsunsicherheit, denn es ist schwer für ein Land, das fünf Jahrzehnte lang von einer Militärdiktatur in bittere Armut und in Isolation geführt wurde, einen strategischen Vorteil zu nutzen. Obwohl bereits die Immobilienpreise wegen der vielen ausländischen Investoren explodieren.
Rohstoffe sind es in erster Linie, die einen globalen „Goldrausch“ ausgelöst haben. Wenn Myanmar die Produktion von Edelmetallen, Edelsteinen, Erzen, Erdöl und Erdgas auf westlichen Standard hebt, dann wird es einfach sein, alle Investitionen in die neuen Technologien zu bezahlen.
Myanmar will die Zahl der Touristen von 300.000 im Jahr 2011 auf drei Millionen verzehnfachen. Das erfordert gewaltige Investitionen in die Infrastruktur jeglicher Art – und in die Ausbildung. „Hier kann Österreich mit seiner weltweit geschätzten Kompetenz helfen“, sagte Präsident Leitl, „und mit der Erfahrung, die es bei der Öffnung Osteuropas gemacht hat“. „Im Ausland ist – so die Philosophie der Österreicher – gute Hausmannskost gefragt“.
Christoph Leitl wünscht sich in Österreich mehr Weltoffenheit: „Es gibt viele Chancen. Lassen wir sie verstreichen, werden andere sie wahrnehmen. Wir haben bereits jetzt solide Ergebnisse im Handgepäck, wenn wir den Heimflug antreten“.
Bei ihrem Besuch am 2. Februar 2013 in Bangkok wurde der Delegation zu Ehren ein Empfang in der Residenz des österreichischen Botschafters Dr. Johannes Peterlik gegeben. Der Botschafter und seine Gattin Dr. Ria-Ursula bewirteten die Gäste mit thailändischen und österreichischen Schmankerln und österreichischem Wein. Botschafter Dr. Peterlik sagte in seiner Ansprache, dass er es als Wirtschaftsfachmann äußerst wichtig finde, dass die Delegation nicht nur Myanmar, sondern auch Indonesien besucht habe. „Das sind Länder, die am Aufstreben sind. Österreich kann hier wunderbar durch sein Know-How und seine guten Produkte einsteigen. Allerdings braucht es dazu auch guter Werbung und dazu ist der Präsident der österreichischen Wirtschaftshandelskammer nach Südostasien gereist. Denn, mit anderen Worten, genügt es nicht nur gute Produkte zu haben, man muss sie auch an den Mann bringen“.
Dass dies den Österreichern zu einem Teil gelungen ist, beweist der am 4. März 2013 geplante Besuch des Staatspräsidenten Myanmars Thein Sein in Wien. Dann sollen aus vielen Ideen und Projekten Nägel mit Köpfen gemacht werden.
Einer der wenigen bekannten und reichen Unternehmer Myanmars, Serge Pun, erläuterte den österreichischen Investoren die Nöte des Landes. Sein Rat: „Warten Sie nicht zu lange.“




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