Sexskandale erschüttern
die katholische Kirche
Franz Schmid
Nur eine Woche vor seinem Rücktritt erreichte Papst
Benedikt XVI. eine neue Hiobsbotschaft: Drei Priester und ein ehemaliger
Geistlicher beschuldigen den Kardinal von Edinburgh der sexuellen
Übergriffe. Keith O’Brien ist einer der führenden Homosexuellen-Gegner
in der Kirche.
Ein neuer Sex-Skandal überschattete das Konklave, bei dem Anfang März
der nächste Papst gewählt wurde. Wie der „Observer“ berichtet, haben
vier Männer nur eine Woche vor dem Ratzinger-Rücktritt beim päpstlichen
Nuntius die sofortige Entlassung des Chefs der Katholischen Kirche
Schottlands, Keith O’Brien, gefordert. Der Kardinal habe sie als
Priester seiner Diözese sexuell belästigt. Die Vorfälle liegen 30 Jahre
zurück. Die Übergriffe seien im Anschluss an gemeinsame Nachtgebete
erfolgt. Die Männer, die nun gegen ihren Chef die Vorwürfe erheben,
waren teilweise jahrelang in psychologischer Behandlung. Einer von ihnen
sagte, dass das Autoritätsverhältnis zwischen dem Bischof und seinen
Priestern weit über das Abhängigkeitsverhältnis in einem normalen
Unternehmen hinausgehe. Weil ein Priester im Grunde nicht zu einem
anderen Arbeitgeber wechseln kann, sei der psychische Druck enorm. Ein
Sprecher des Kardinals wies die Vorwürfe zurück. Keith O‘Brien war einer
derjenigen, der dem Konklave angehörte, das den neuen Papst gewählt
hatte.
Für die katholische Kirche sind die Anschuldigungen eine weitere
Belastung. Von einem langjährigen Finanzskandal um die Vatikan-Bank
(hier) sowie den zahlreichen Missbrauchsfällen geschüttelt, mussten die
Kardinäle nun einen Nachfolger für Benedikt XVI. wählen. Dabei war auch
US-Kardinal Roger Michael Mahony sein, dem vorgeworfen wird,
systematisch sexuellen Missbrauch in seiner Diözese verheimlicht zu
haben. Im Jahr 2007 hatte Mahony federführend ein Abkommen mit den 550
Missbrauchsopfern geschlossen. Den Betroffenen wurden insgesamt 660
Millionen Dollar Schmerzensgeld gezahlt. Seine Teilnahme am Konklave
wurde ihm vom Netzwerk Catholics United stark angekreidet.
Der Rücktritt Papst Benedikts XVI. könnte nach Presseangaben mit einem
geheimen Schwulennetzwerk im Vatikan, das in Rom und im Vatikan
Sex-Treffen organisiert habe, zu tun haben. Kardinäle seien wegen ihrer
„sexuellen Orientierung” durch Laien erpressbar gewesen, hieß es. Die
Kardinäle sollen ein verborgenes Schwulen-Netzwerk ausgemacht haben,.
Kurienmitglieder in dem Netzwerk seien durch ihre sexuelle Orientierung
erpressbar gewesen.
Was Wunder, wenn die Menschen kein Vertrauen mehr in die katholische
Kirche haben, die so vielen anderen Menschen ihr Leben zerstörte. Was
Wunder, wenn die Menschen massenweise aus der katholischen Kirche
austreten, denn nicht nur im Vatikan geht es so zu. Auch in ganz
normalen Diözesen, ja, auch in Deutschland, gibt es viele schwule
katholische Priester, die internationalen Schwulennetzwerken angehören.
Schwulennetzwerken, die zur Zeit unter Observierung stehen, ob sie nicht
auch die Netzwerke von Pädophilen sind.
Die katholische Kirche war schon immer verrufen, obwohl viel gemacht
wurde, um alles Schlechte darin zu vertuschen. Nun aber, hat diese
Schlechtigkeit wieder weitere Ausmaße angenommen. Eine Schande für eine
gut gemeinte und heilige Institution.
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