Liebe Leser meiner Kolumne,
Heute möchte ich keine Briefe beantworten. Jene, die auf Antwort warten, müssen
sich zwei Wochen gedulden. Ich verspreche dafür, besonders ausführlich und
freundlich zu sein.
Nein, heute werden keine Probleme behandelt. Es ist Ostern! Und deshalb möchte
ich heute allen meinen Lesern ein frohes Osterfest wünschen! Ich hoffe, der
Osterhase bringt Euch viele bunt bemalte Eier und vielleicht auch noch so manch
anderes. Aber eigentlich sind Geschenke gar nicht so wichtig, wichtig ist das
Fest der Auferstehung.
Ja, das Fest der Auferstehung Jesus ist eines der schönsten Feste im ganzen
Jahr. Es ist – obzwar der Tod am Kreuz das Wahrzeichen der Christen wurde – in
Wahrheit ein Fest der Auferstehung. Auch wenn man nicht unbedingt christlich
denkt, ist es dennoch ein Fest der Auferstehung. Der Frühling zieht ein und mit
ihm erwachen alle Pflanzen, Bäume und Sträucher zu neuem Leben. Unter jedem
Grashalm kriecht irgend ein Käfer, Schmetterlinge fliegen wieder bunt durch die
Lüfte, die Vögel zwitschern am hellen Morgen und auch der Duft im Garten ist am
Morgen ein anderer, bevor die große Hitze in unseren Breiten wieder zuschlägt.
Auch in der Tierwelt ist es ein Erwachen. Bald gibt es wieder überall junge
Hunde, Katzen, kleine Vögel und all das andere Getier, ohne das die Erde nicht
vollständig wäre.
Ich wünschte mir von Herzen, dass es auch bei den Menschen und den
zwischenmenschlichen Beziehungen ein Erwachen, eine Auferstehung gibt. Ich
wünschte mir, dass sich die Menschen vertragen und sich gegenseitig helfen und
unterstützen und bekriegen – so wie wir es jeden Tag in den Nachrichten hören
und lesen müssen.
Wenn wir alle guten Willens sind und uns unter Kontrolle haben, unsere
optimistischen Gedanken bewahren und Neid und Geiz fern bleiben, kann es möglich
sein.
Eure Tante Frieda