Vittaya Yoondorn/MCOT
Am Tag der Arbeit, am 1. Mai, war ein erhöhtes Verkehrsaufkommen
durch viele einströmende Touristen aus anderen Landesteilen in Pattaya zu
verzeichnen, vor allem am Nachmittag auf der Sukhumvit Road.
Touristenattraktionen, besonders an den Stränden Pattayas und Jomtiens,
konnten sich über eine Vielzahl von Besuchern freuen. Politische
Demonstrationen wurden nicht beobachtet.
Am 1. Mai 1890 wurde zum ersten Mal dieser „Protest- und Gedenktag“ mit
Massenstreiks und Massendemonstrationen in der ganzen Welt begangen.
Gesetzlicher Feiertag wurde er erst im 20. Jahrhundert in Amerika und
Europa. Nach dem Aufbau von Arbeiterorganisationen in Thailand wurde er am
20. April 1929 ein nationaler Feiertag. Dieser gesetzliche Feiertag hatte
aber nur 18 Monate Bestand und wurde 1930 widerrufen, da es bei den
Feierlichkeiten an diesem Tag zu Unruhen kam.
Arbeiter verschönern den Strand, um ihren feiernden
Kollegen einen schönen Feiertag zu bereiten.
Erst 1978 wurde der Feiertag in Thailand wieder eingeführt, mit
Feierlichkeiten im Lumpini Park in Bangkok, allerdings in traditionellem
thailändischen Stil mit der Vergabe von Almosen, Ausstellungen, Vorträgen
und Unterhaltungsspielen für die Arbeiterklasse; der Premierminister segnete
die Arbeiter. 1993 wurde das Ministerium für Arbeit und soziale Wohlfahrt
eingeführt, wie es viele andere Länder schon vorher hatten.
Arbeiter stellen am Tag der Arbeit Forderungen an die Regierung
Die thailändischen Gewerkschaften haben an die Regierung appelliert,
Taktiken einzustellen, die Arbeiterrechte verletzen, Reformen der sozialen
Sicherung zu beschleunigen und von der Privatisierung staatlicher
Unternehmen Abstand zu nehmen.
Touristen und Einheimische genießen gemeinsam
Sonne, Strand und Meer.
Diese Forderungen wurden am Vortag des 1. Mai an Premierministerin Yingluck
Shinawatra gerichtet. Ferner wurde darauf bestanden, die Regierung müsse den
Tagesmindestlohn von 300 Baht, der Anfang des Jahres eingeführt wurde, bis
2015 beibehalten.
Chalee Loysung, Vorsitzender des Komitees zur Schlichtung von Arbeitsfragen,
sagte, die Regierung müsse die Grundsätze 87 und 98 der Internationalen
Arbeitsorganisation über Versammlungs- und Verhandlungsfreiheit
ratifizieren.
Andere Arbeiterorganisationen schlossen sich diesen Forderungen an und
forderten außerdem, dass alle Arbeiter Zugang zur Krankenversicherung haben.
Viele Arbeiter werden immer noch schlecht bezahlt
Aus Untersuchungen und Statistiken geht hervor, dass viele Unternehmen
wirtschaftliche Schwierigkeiten haben und ihre Arbeiter nicht ordnungsgemäß
bezahlen.
Viele thailändische Touristen strömen nach
Pattaya, um einige Tage Urlaub zu verbringen – und rufen schlimme
Verkehrsstaus hervor.
Das trifft auch auf Teile der Bauwirtschaft in Pattaya und Umgebung zu.
Oftmals müssen die Arbeiter lange auf ihren Lohn warten. Manche großzügige
Bauleiter jedoch lassen zur Verbesserung des Einkommens ihrer Arbeiter
Überstunden machen oder geben ihnen günstige Kredite.
Manche legale ausländische Arbeiter erhalten noch nicht einmal den
Mindestlohn von 300 Baht pro Tag.
Ein Vorarbeiter auf einer Baustelle in Pattaya sagte, gerade diese Arbeiter
seien für die Bautätigkeit sehr wichtig, und deshalb sollten sie behandelt
werden wie einheimische Arbeiter.
Arbeiter ohne Festanstellung sollen der Sozialversicherung beitreten
Das Arbeitsministerium hat den Tag der Arbeit landesweit mit zahlreichen
Aktivitäten gewürdigt. Arbeitsminister Phadermchai Sasomsab sagte, es seien
dafür sechs Millionen Baht zur Verfügung gestellt worden, davon vier
Millionen für Veranstaltungen in Bangkok.
Außerdem informierte das Arbeitsministerium, Arbeiter ohne Festanstellung
können der Sozialversicherung beitreten. Bei dieser Gelegenheit forderte die
Premierministerin die Arbeiter auf, ihre Rechte wahrzunehmen, allerdings
ohne die Rechte anderer Bürger zu verletzen oder gar Straßen zu blockieren,
um ihre Beschwerden kundzutun.