Hüte dich vor Sturm und Wind…
Franz Schmid
Zu Beginn meiner heutigen Gedanken möchte ich mich bei unserem Leser
Paul Bauden für seine nette Zuschrift bedanken. Allerdings muss ich in
diesem Zusammenhang auf den Titel meiner Kolumne hinweisen, nämlich
‚Gedanken zur Woche’. Es gibt den bekannten Spruch: ‚Die Gedanken sind
frei.’ und insofern sollten wir einfach die Gedanken eines Jeden (z.B.
auch die meines Vertreters) respektieren, auch wenn diese sich nicht mit
den eigenen decken.
Nun aber zu meinen Gedanken für diese Ausgabe. Bekannte von mir haben
mich gefragt, was ich davon halten würde, wenn man ein Netzwerk aufbauen
würde, das sich gegen falsche Anschuldigungen, Unwahrheiten, Gerüchte
und Unterstellungen richtet. Diese Interessengemeinschaft soll dann
gegen Leute, die diese Dinge im Internet oder mündlich über jemanden
verbreiten, gemeinsam vorgehen.
Darüber habe ich mir nun meine Gedanken gemacht. Sicher gibt es
Verleumdungen und schlechte Nachrede aller Art, insbesondere bei den
eigenen Landsleuten im Ausland. Ich frage mich aber, wie will man
dagegen vorgehen? Wir leben hier in Thailand und da gilt thailändisches
Recht. Ich glaube kaum, dass es die thailändischen Behörden
interessiert, was ein Ausländer über einen Ausländer von sich gibt, noch
dazu möglicherweise bei Alkoholgenuss an irgendwelchen Steintischen.
Insofern erscheint mir eine rechtliche Verfolgung solcher Fälle in
Thailand recht erfolglos.
Als Voraussetzung für die Mitarbeit in so einer Interessengemeinschaft
sollte ein guter Leumund, Vertrauenswürdigkeit, Loyalität und
Verschwiegenheit gefordert sein. Das sollte übrigens in jedem Club der
Fall sein. Wie aber kann ich wissen, ob ich, wenn ich meinen Namen und
meine vollständige Adresse angebe, diese Vertrauenswürdigkeit auch bei
den - für mich vielleicht unbekannten – Initiatoren dieser
Interessengemeinschaft finde? Könnte es vielleicht sein, dass jemand die
Leute ausnutzen möchte? Könnte es sein, dass man meint, einen Vorteil
für sich selbst dabei herausschlagen zu können? Viele Fragen die sich
stellen und die im Vorfeld einer Clubgründung jedweder Art erst geklärt
werden müssten.
Ich bin nicht sicher, ob und zu was so eine Interessengemeinschaft
wirklich gut sein soll. Viele Menschen handeln im Ausland nach der
Devise ‚Hüte dich vor Sturm und Wind und Landsleuten, die im Ausland
sind.’ Vielleicht haben sie Recht, vielleicht auch nicht. Vielleicht
sollten auch die Deutschsprachigen besser zusammenhalten und sich ein
Beispiel an anderen Nationen nehmen, über die sie so gerne herziehen.
Ich persönlich aber glaube, man sollte einfach seinen gesunden
Menschenverstand nutzen und über den Sinn oder Unsinn von gewissen
Angeboten, Clubs oder Anfragen nachdenken.
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