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Wissenschaft und Forschung
 

Auch Deutschland hat seine Mumien

Eine Mumie aus dem Bremer Bleikeller.

Manuel Hirsch. Ein zehnjähriger Junge fand kürzlich auf dem Dachboden seiner Großmutter in Diepholz eine Mumie. Es waren die Überreste eines Kindes. Mit dabei lagen eine Totenmaske und ein Tongefäß. Wie sich herausstellte, hatte der Großvater sie in den 50er Jahren aus Afrika mitgebracht. Mittlerweile aber wurde festgestellt, dass dieses Skelett aus Plastik ist und die ganze Sache von den Mendien aufgebauscht wurde.

Aber was hat es wirkich an sich mit Mumien? Warum faszinieren sie uns so? Viele Fragen können sicher nie ganz beantwortet werden.
Warum verwesen manche Leichen nicht?
In deutschen Kirchen liegen mehr als 1.000 Leichen, die nicht verwesen. Viele unerklärliche Geschichten und Legenden ranken sich darum herum.
Zum Beispiel verwesen die sterblichen Überreste der Angehörigen derer von Normann nicht, obwohl sie schon seit mehr als 200 Jahren in der Kirche von Illmersdorf liegen. Die wissenschaftliche Erklärung ist, dass der frische Luftzug, der ständig durch eine Maueröffnung in die Gruft wehte, dafür gesorgt hat, dass die Leichen austrockneten, bevor die Fäulnisprozesse einsetzten.
140 andere gut erhaltene Leichen in der Gruft der Berliner Parochialkirche werden so erklärt, dass dort gute Luft ist. Historiker glauben, dass die Erbauer ein ausgeklügeltes Belüftungssystem entwickelt hatten, damit die Körper konserviert wurden. Bei diesen Mumien handelt es sich um Angehörige der Berliner Oberschicht, die wahrscheinlich viel Geld für ihre Bestattung bezahlten.
Im Jahre 1986 holten sich ein paar Spaßvögel eine weibliche Mumie mit flammend rotem Haar aus diesem Keller und setzten sie auf die Treppe des U-Bahnhofs Klosterstraße. Sie wurde vom Volksmund „Rote Else“ genannt – wahrscheinlich aber auch, weil man ihr die Zeitung „Neues Deutschland“ in die Hände gelegt hatte. Jedenfalls übte diese Frau eine starke Faszination auf die Menschen aus. Das lag auch an den knisternden Kleidern vergangener Mode und dem nahezu komplettem Körper.
Leider ist es so, dass manche Menschen keine Ehrfurcht vor den Toten haben. So nahmen Besucher des Bleikellers im Bremer St.-Petri-Dom „Andenken“ von den nahezu nicht verwesten Leichen mit. Der Bremer Arzt Nicolaus Meyer schickte einen Finger und eine Kinderhand an Goethe in Weimar. Dieser schenkte sie seinem Sohn August.
Die berühmteste deutsche Mumie, der Ritter Christian Friedrich von Kahlbutz aus Kampehl, der 1702 verstarb, hat eine makabre Geschichte aufzuweisen. Angeblich hat er einen Schäfer im Zorn erschlagen, weil dieser ihm das Recht zur ersten Nacht mit dessen neu angetrauter Frau verweigerte. Er schwor vor Gericht, dass er, falls er lüge, nach seinem Tode nicht verwesen solle – und wurde frei gesprochen. Jahrzehnte später wurde seine nicht verweste Leiche gefunden.
Bisher konnte niemand den wahren Grund für die Konservierung des Toten feststellen, nicht mal so berühmte Mediziner wie Ferdinand Sauerbruch und Rudolf Virchow.
 


Der Mann, der die Nase auf der Stirn hat

Der junge Chinese Xiaolian, 22, hat eine Nase auf der Stirn – und er freut sich darüber. Denn als er seine Originalnase durch eine Infektion, die das Knorpelgewebe zerstörte, verloren hatte, züchteten seine Ärzte erfolgreich ein neues Organ.
Xiaolian hatte im Jahr 2012 einen Autounfall, bei dem er sich die Nase verletzte. Er beachtete dies nicht weiter, aber die Wunde entzündete sich und die Infektion breitete sich aus. Die Ärzte konnten die Nase nicht mehr retten, aber sie züchteten ein neues Riechorgan unter der Haut des Patienten. Dafür verwendeten sie als Knorpel Material aus Xiaolians Rippen. Dieses Knorpelgewebe wurde ihm unter die Stirnhaut eingepflanzt und sie formten mittels Knorpelaufbau und Dehnung nach und nach eine komplett neue Nase. Diese Methode, die sich „Tissue Engineering“ nennt, hat den Vorteil, dass das neue Organ vom Immunsystem des Patienten akzeptiert wird.
Bereits vor fast zwanzig Jahren ließ man auf dem Rücken einer Nacktmaus auf diese Art ein menschliches Ohr wachsen.
Im November 2011 schnitten US-Ärzte Knorpel aus dem Brustkorb einer Patientin, die ihr Ohr wegen Krebsbefall verloren hatte, und formten daraus ein Ohr. Danach wurde es ihr unter die Haut des linken Unterarms eingepflanzt und weitere vier Monate später wurde es an die richtige Stelle gesetzt.


Im Deep Lake werden besondere Einzeller entdeckt

Evelyn Schreiber. Der so genannte „Deep Lake“ in der Antarktis friert wegen seines extremen Salzgehalts auch bei minus 20 Grad Celsius nicht zu. Nun haben australische Wissenschaftler in diesem zirka 3.500 Jahre alten Antarktis-See erstaunliche Mikroorganismen entdeckt. Diese Einzeller tauschen ihre extrem großen Erbgutstränge nicht nur über Arten, sondern über verschiedene Gattungen aus, ja sogar zwischen Gattungen. Aber trotz dieses großzügigen DNA-Transfers bleiben die einzelnen Spezies in dem Gewässer erhalten. Das Gewässer hat allerdings den Ruf, am wenigsten produktiv zu sein, mit wenig Inhalt, der wachsen kann.
Nun wurden von den Forschern Proben aus verschiedenen Tiefen des Sees entnommen und die Genome von vier Arten von Haloarchäen, die unterschiedlichen Gattungen angehören, untersucht. Generell geben viele Einzeller Erbgut nicht nur durch Zellteilung weiter, sondern auch durch den so genannten horizontalen Gentransfer. Dabei können DNA-Abschnitte sogar zwischen diversen Arten ausgetauscht werden. Im Deep Lake geschieht dies sogar zwischen Gattungen in erstaunlichem Ausmaß: Die vier Arten tauschten DNA-Abschnitte mit bis zu 35.000 Basenpaaren nahezu unverändert aus. Jedoch sind die verschiedenen Arten an verschiedene Nischen angepasst und haben verschiedene Nahrungsquellen, deshalb bleiben die Arten erhalten.
Der Gen-Austausch ist in diesem See ein wichtiger Antrieb für die Evolution, laut Wissenschaftlern. Die Vermehrungsrate der Mikroorganismen durch Zellteilung wird auf jährlich nur sechs Generationen geschätzt.
Glycerol, ein von Algen produzierter Zucker, ist der wichtigste Energiespender für die am häufigsten auftauchende Einzeller „tADL“. Dieser bildet auch kleine Gasbläschen, die ihm Antrieb geben, um an die Wasseroberfläche zu gelangen, wo er im Sommer aus Licht Energie gewinnt.
Die Wissenschaftler behaupten, dass diese Studie zeigt, wie einzigartig und verletzlich antarktische Seen sind. Darum muss die Antarktis besonders geschützt werden.


Schweizer Forscher finden 240 Millionen Jahre altes Leben

Manuel Hirsch. Schweizer Forscher der Universität Zürich fanden in der Nordschweiz in Bohrkernen aus dem Mittleren Trias stammende fossile Pollenkörner, die wahrscheinlich 240 Millionen Jahre alt sind. Pollenkörner sind klein und robust und können deswegen leichter versteinern als Blüten oder Blätter.
Bereits vor 9 Jahren hatten die Wissenschaftler ähnliche fossile Pollen in Bohrkernen aus der Barentssee, 3000 Kilometer weiter nördlich, gefunden. Im Mittleren Trias lagen sowohl die Barentssee als auch die Schweiz in den Subtropen. Dieser Schweizer Raum war sehr viel trockener als die Region um die heutige Barentssee.
Blütenpflanzen gibt es seit mehr als 100 Millionen Jahren, früher als man bislang vermutete. Pollenkörper können, wie bereits bewiesen, Jahrmillionen überdauern, wenn sie gut in der Erde eingeschlossen sind. Die ältesten Funde fossiler Pollen stammten bisher aus der frühen Kreidezeit vor etwa 140 Millionen Jahren. Dieser Fund allerdings zeige, dass Blütenpflanzen bereits verschiedene ökologische Räume besiedelt hatten, meinen die Forscher. Die Pollenstruktur deute darauf hin, dass die Pflanzen von Insekten befruchtet wurden, am wahrscheinlichsten von Käfern.
Aus mittlerweile heute ausgestorbenen Pflanzen entwickelten sich Blütenpflanzen, die mit Koniferen, Farnkraut oder Palmenfarnen verwandt waren. Allerdings ist noch immer nicht bekannt, zu welchem Zeitpunkt dies geschah. Die Wissenschaftler hoffen, mit ihren neuen Funden auch die Zweifler unter den Experten davon überzeugen zu können, dass sich Blütenpflanzen schon lange vor Beginn der Kreidezeit entwickelt haben.


Ersatzteile im All werden in Zukunft von Astronauten „ausgedruckt“

Evelyn Schreiber. Nun Sind es nicht nur Schuhe, die man ausdrucken kann, sondern auch Astronauten der NASA können solche 3 D „Wunderdrucker“ als Superwerkzeug ins All mitnehmen und ersparen sich den Transport von Ersatzteilen und Werkzeug.
Ein 3D-Drucker kann dreidimensionale Werkstücke anfertigen. Computergesteuert werden aus einem oder mehreren Werkstoffen zahlreiche Ersatzteile, ja sogar kleine Satelliten selbst, direkt im All gebaut.
Im All gleichen diese Geräte praktisch schwebenden Fabriken in der Schwerelosigkeit, die aus riesigen Bandspulen eine Plastikschicht nach der anderen freilegen und schier unendlich viele Objekte ausspucken können.
Der Direktor der Ingenieurabteilung am NASA-Forschungszentrum Ames sagte dazu, dass man, um flexibel zu sein, spontan entwerfen und herstellen muss. So wurden bereits kleine Satelliten mit diesem
3D-Drucker hergestellt, die von der Internationalen Raumstation aus Fotos machen und diese samt Daten auf die Erde übertragen können. Jetzt wird daran gearbeitet, um Ersatzteile schaffen zu können, die extreme Temperaturen aushalten können.
Aber die Werkzeugsets mit den ausgeklügelten Datenfunktionen sind im Moment nur auf der Erde zu gebrauchen. Gewicht und Vibrationen der Geräte würden einen Abschuss ins All zu einem schwierigen Unterfangen machen, genauso wie Schwerelosigkeit, veränderter Luftdruck, verminderte Stromzufuhr und schwankende Temperaturen.
Bei mehr als einem Dutzend Flügen im als „Kotzkometen“ bekannten NASA-Simulationsraumschiff testeten die Wissenschaftler einen Drucker des Startup-Unternehmen „Made in Space“ nach dem anderen. Bis jetzt fehlt noch der totale Erfolg, aber die Wissenschaftler sind hoffnungsvoll.


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Auch Deutschland hat seine Mumien

Der Mann, der die Nase auf der Stirn hat

Im Deep Lake werden besondere Einzeller entdeckt

Schweizer Forscher finden 240 Millionen Jahre altes Leben

Ersatzteile im All werden in Zukunft von Astronauten „ausgedruckt“