Antarktis weist interessantes Grabensystem auf
Eisschichten der Antarktis. (Foto:
http://www.photolib.noaa.gov/htmls/corp1440.htm aus Wikipedia)
Helge Brahmer. Gewaltige Kanäle unter dem riesigen Schelfeis rund um
die Antarktis, die einem Abwassersystem gleichen, wurden von britischen
Forschern entdeckt. Die Forscher glauben nun mit diesen Erkenntnissen die
Bewegung des Eisschilds vorhersagbar machen zu können.
Diese Kanäle entstehen durch das Schmelzwasser, das unter dem Eis der
Antarktis dem Meer entgegen strömt. Untersuchungen des
Filchner-Ronne-Schelfeises, dem mit über 400.000 Quadratkilometern
zweitgrößten Schelfeis-Gebiet der Antarktis, ergaben, dass das Schmelzwasser
das Fließen des Eisschildes beeinflusst.
Das Schelfeis, das an das fest auf dem Land anliegende Eisschild angrenzt,
schwimmt auf dem Meer. Satellitenbilder und Radarmessungen ergaben, dass
unter dem mehr als 1.000 Meter dicken Eis sich riesige Kanäle befinden.
Einer war zirka 300 Meter breit und an die 250 Meter hoch. Die Forscher
vermuten, dass ein Strom an der Mündung das wärmere Meerwasser verwirbelt,
das dadurch das Schelfeis von unten aushöhlt und so die Kanäle bildet. Dies
würde bedeuten, dass Schmelzwasser unter der Antarktis nicht nur in feinen
Schichten fließt, sondern dass in den unteren Bereichen größerer Eisströme
eine Art Abwassersystem existiert.
Zum Verständnis, wie sich das Eisschild verhält und dadurch zu Veränderungen
des Meeresspiegels beiträgt, muss erst die Rolle des Wassers unter dem
Eisschild verstanden werden. Durch die Informationen der neu entdeckten
Kanäle könnten die Forscher dann erkennen, wie das Wassersystem wirklich
funktioniert und wie sich das Eisschild in Zukunft verhält.
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Pulverisierter Kleinplanet besaß Wasser
Thomas Calling. Drei Forscher aus den USA, England und
Deutschland fanden kürzlich heraus, dass um einen nur zirka 150 Lichtjahre
entfernten Planeten, der im benachbarten Sternensystem GD 61zu finden ist, eine
dicke Schicht aus Staub und Gas liegt. Das bedeutet, dass dies die
Trümmerüberreste sind. Dieser genannte „Weiße Zwerg“, den sie GD 61 nannten,
enthielt, wie diese Überreste beweisen, eine große Menge Wasser – mehr als auf
der Erde zu finden ist. Für die Forscher bedeutet dies eine ausnehmend gute
Gelegenheit, die Zusammensetzung und den chemischen Aufbau eines fernen
Himmelskörpers zu untersuchen. Sein extrem hoher Wasseranteil, zirka ein Viertel
des Planeten, ist auffällig,der durch den hohen Anteil an Sauerstoff bewiesen
ist. So eine große Menge Sauerstoff kann eigentlich nur aus Wasser- oder
Kohlenstoffverbindungen stammen – aber auf diesem Kleinplaneten gibt es
praktisch keinen Kohlenstoff, also deutet alles auf eine große Wassermenge hin.
Die Existenz von Wasser ist wichtig für die Entstehung von Lebensformen. Bisher
konnte auf Himmelskörpern nur auf jupiterähnlichen Gasriesen Wasser nachgewiesen
werden, niemals aber auf kleinen Planeten. In unserem eigenen Sonnensystem hat
nur Ceres, ein Zwergplanet im Asteroiden-Hauptgürtel, einen ähnlich hohen
Wasseranteil, denn selbst auf der Erde gibt es Wasser nur zu 0,023 Prozent der
Gesamtmasse.
Der zerstörte „Weiße Zwerg“ hatte wahrscheinlich einen Durchmesser von 90
Kilometern oder sogar deutlich darüber, also in der Größe von Vesta, dem
zweitgrößten Asteroiden in unserem Sonnensystem. Die Messungen wurden vom
Weltraumteleskop Hubble und vom Keck Observatorium aus Hawaii durchgeführt.
Angeblich muss dieser in etwa zwei Millionen Jahren zu einem Weißen Zwerg
zusammengefallene Stern einst dreimal die Masse unserer Sonne gehabt haben. Sein
Licht wird durch die Elemente in der Staubscheibe des zertrümmerten Planeten auf
charakteristische Weise gefiltert. Bei der Untersuchung der Lichtspektren
konnten die Forscher auch andere Elemente finden, die auf ehemaliges Gestein
hinweisen.
Es wird weiter vermutet, dass sich noch mindestens ein weiterer großer Planet
bei GD 61 befindet. Inzwischen sind etwa zwölf zertrümmerte Exoplaneten bekannt,
deren Überreste als Staubmantel um einen Weißen Zwerg kreisen. Dies ist aber der
erste, bei dem Forscher Wasser nachweisen konnten. (Quelle Wissenschaft aktuell)
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Warum Hunde ihre Besitzer lieben
Mein Hund Emma beim Spiel mit Eva.
Elfi Seitz. Warum und weshalb lieben Hunde ihr
Frauchen oder Herrchen und wie stark und durch was wird diese Bindung
beeinflusst? Dieser Frage ging eine schwedische Forscherin nach.
Therese Rehn vom Institut für Veterinärmedizin an der Universität Uppsala wollte
es ganz genau wissen.
Die Wissenschaftler wussten durch Überwachungsgeräte, wie viel Zeit die
Hundehalter ihren Vierbeinern widmeten. Außerdem wusste sie, welche guten
Beziehungen sie zu ihren Hunden haben oder was sie an ihren Hunden vielleicht
ärgert.
Da aber die Hunde keine Auskunft geben konnten, wurde ein sogenanntes „Strange
Situation Procedure“ (SSP), ein Verhaltensexperiment eingesetzt. Bei diesem
Experiment wird beispielsweise beobachtet, wie ein Hund eine unbekannte Umgebung
erkundet, ob er mit einem Fremden spielt, wenn sein Besitzer an- oder abwesend
ist und selbstverständlich gibt auch das Wiedersehen von Herrchen und Frauchen
nach einer Trennung wichtige Hinweise.
Bei ihren verschiedenen Versuchen fand sie erstmals heraus, dass es nicht
unbedingt eine Rolle spielt, wie stark der Besitzer an seinem Hund hängt. Es
musste also festgestellt werden, wie stark der Vierbeiner seinen Besitzer als
„sicheren Hafen“ betrachtet. Außerdem wurde festgestellt, wie sich sein
Selbstbewusstsein durch die Anwesenheit seines Besitzers stärkt und wie er
dadurch mit seiner Umgebung interagiert.
Es zeigte sich auch, dass die Einschätzung der Stärke de emotionalen Bindung
durch den Besitzer an seinen Hund, das Verhalten desselben nicht beeinflusst.
Dagegen waren sie besonders auf ihr Frauchen oder Herrchen fixiert, wenn diese
sich besonders häufig mit ihnen beschäftigten. Das zeigt, dass trotz aller
Intuition, die Hunden nachgesagt wird, doch die Taten der Besitzer und weniger
deren Gedanken sich auf das Benehmen der Hunde auswirken.
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Wolken sind unbeeinflusst von kosmischer Strahlung
Helge Brahmer. Der Einfluss kosmischer Strahlung auf
die Wolkenbildung ist vor allem für die Klimaforschung interessant. 70 Forscher
aus dem Schweizer Meyrin wollen nun herausfinden, wie Wolken das Klima
beeinflussen, wie sie überhaupt entstehen und wer daran beteiligt ist.
Die Forscher sehen dazu in eine Tonne, die neben dem Teilchenbeschleuniger CERN
steht. Das Experiment, das seit vier Jahren läuft, wird als „Cosmics Leaving
OUtdoor Droplets“, kurz „Cloud“ bezeichnet und soll untersuchen, ob kosmische
Strahlung in der Atmosphäre Wolken entstehen lässt.
Eigil Friis-Christensen und Henrik Svensmark, Forscher aus Dänemark, hatten
bereits im Jahre 1997 die Theorie der sogenannten Kosmosklimatologie auf- und
vorgestellt. Sie sehen einen Zusammenhang zwischen kosmischen Strahlen und der
Bildung von Wolken in der Atmosphäre der Erde. Sie wiesen auch auf einen
möglichen Einfluss der Sonnenaktivität auf die kosmische Strahlung hin.
Würde es stimmen, dass die Sonnenaktivität die Wolkenmenge auf der Erde
bestimmt, dann wäre das ein entscheidender Faktor für das Klimageschehen auf der
Erde. Mehr Wolken würden demnach bedeuten, dass mehr Sonnenstrahlung reflektiert
wird, dadurch würde es auf der Erde eher kühler werden. Falls aber eine
geschlossene Wolkendecke herrscht, wird die Wärmestrahlung von der Oberfläche
der Erde nicht ungehindert in den Weltraum gelangen und sie wird zur
Erdoberfläche zurückgeworfen. Das wieder bedeutet, dass es wärmer wird. Die
Untersuchungen ergaben, dass der kühlende Effekt der Wolken den wärmenden
überwiegt.
Die übergrosse Tonne am CERN soll auch darüber Aufschluss geben, wie Wolken in
der Atmosphäre der Erde überhaupt entstehen. Daher werden in der Tonne die
Geburtssekunden von Wolken simuliert, indem die einzelnen Bestandteile der Luft
und ihre Reaktionen beobachtet werden und durch den Teilchenbeschleuniger
künstlich hergestellte kosmische Strahlung in die Kammer geleitet werden.
Schwefelsäurepartikel spielen bei der Bildung von Wolken eine große Rolle, aber
Schwefelsäure allein genügt nicht. An diese Partikel lagern sich Wassermoleküle
an und es entstehen Wolken. Was aber löst die Entstehung der
Schwefelsäurepartikel auslöst? Es könnte kosmische Strahlung sein, die aus dem
All kommt und Moleküle in der Luft ionisiert, die Schwefelsäure anziehen und
dadurch bilden sich Partikel. Mittlerweile aber konnte in jüngsten Studien
gezeigt werden, dass Amine ein Art Klebstoff für die Schwefelsäure sind, im
Gegensatz zu der ionisierenden Strahlung aus dem All.
Bei dieser Studie jedoch können nur Aussagen über die Prozessen in bodennahen
Schichten bis zwei Kilometer Höhe getroffen werden, da es in diesen
Luftschichten Amine gibt, die aus der Viehzucht, der Landwirtschaft aber auch
von organischen Prozessen über den Meeren stammen. Wolken entstehen aber auch in
Schichten bis zu elf Kilometer Höhe. Da es dort wesentlich weniger Amine gibt,
müssen die Prozesse, die in diesen höheren Luftschichten zur Wolkenbildung
führen, weiter erforscht werden, da die kosmische Strahlung dort sicher eine
größere Rolle spielt als in den unteren Schichten.
Nun muss auch außerhalb der Tonne weiter geforscht werden, woher die vielen
Amine, die nicht aus natürlichen Prozessen entstehen, wirklich herkommen.
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