Christentum und Buddhismus: Die wunderbare Geburt der Erlöser
Maya empfängt den Buddha durch den weißen
Elefanten
(Pakistan, 13.Jh.n.Chr.)
Ulrich HolsteHelmer
Wer als Christ für längere Zeit in Thailand lebt, wird unweigerlich auf die
Zeugnisse buddhistischen Glaubens stoßen. Gerade die Legenden zur
Lebensgeschichte des Gautama Buddha zeigen streckenweise überraschende
Ähnlichkeiten zu dem, was die Bibel über die Lebensgeschichte Jesu Christi
berichtet. Bei näherem Hinsehen werden dann aber auch Unterschiede deutlich, die
bei allem Respekt gegenüber anderen Religionen zum Nachdenken darüber einladen,
was die Besonderheit der christlichen Botschaft ausmacht.
Die geschichtlichen Rahmenbedingungen der beiden Religionsstifter lassen sich in
wenigen Sätzen zusammenfassen: Buddha („der Erwachte”) lebte und wirkte von 624
bis 544 vor der christlichen Zeitrechnung (manche Wissenschaftler datieren 566 -
486 vor Christus) in Nordostindien. Er wurde unter dem Namen Siddhartha als
Adeliger im Ritterstand geboren und aufgezogen, und vollzog mit 29 Jahren seine
Lebenswende zum Wanderprediger und Weisheitslehrer.
Maria empfängt den Christus durch den Heiligen Geist
in Gestalt einer Taube (Isenheimer Altar, 1515)
Christus („der Gesalbte”) lebte und wirkte von ca. 7 vor der christlichen
Zeitrechnung bis ca. 30 nach der christlichen Zeitrechnung in Nordisrael und
Jerusalem. Er wurde unter dem Namen Jeshua als Sohn eines Handwerkers geboren
und aufgezogen und vollzog mit ca. 30 Jahren seine Lebenswende zum
Wanderprediger und Propheten.
Neben diesen geschichtlichen Fakten spiegeln eine Reihe von Legenden die
religiöse Bedeutung dieser beiden Figuren als Heilsbringer wider: so hatte der
spätere Buddha schon in 547 früheren Existenzen jene geistigen Verdienste
angesammelt, die ihn zum Erlangen der Buddhaschaft befähigten und wurde nun von
den (hinduistischen) Göttern gedrängt, ein letztes Mal als Erlöser geboren zu
werden. Auch die christliche Überlieferung kennt eine solche Prä-Existenz: der
Christus ist, wie es im Johannesevangelium heißt, das Mensch gewordene Wort
Gottes, durch das am Anfang der Welt die ganze Schöpfung ins Leben gerufen
wurde.
Der neugeborene Christus in den Armen des Weisen
Simeon, der sein Leben lang gehofft hatte, dieses Kind zu sehen (Russische
Ikone, Anfang 17.Jh.)
Die besondere religiöse Bedeutung des Buddha und des Christus spiegelt sich auch
in den Legenden zu ihrer Geburt: die Mutter des Buddha empfängt das Kind im
Traum, indem ein weißer Elefant seinen Rüssel in ihre Körperseite senkt.
Und die Mutter des Christus empfängt das Kind durch die Botschaft eines Engels
und das Einwirken von göttlichem heiligen Geist.
Und schließlich weisen auch noch die Geburtsgeschichten des Buddha und des
Christus erstaunliche Ähnlichkeiten auf: beide werden unterwegs auf Reisen, ohne
ein festes Dach über dem Kopf geboren – sie sind eben nicht „von dieser Welt”.
Und beide werden schließlich schon als Neugeborene durch „alte weise Männer” als
zukünftige Erlöser erkannt.
Wie lassen sich diese erstaunlichen Ähnlichkeiten deuten? Es macht wenig Sinn
(trotz des geschichtlich erwiesenen intensiven kulturellen Austausches über die
Seidenstraße zwischen Nahem und Fernen Osten) darüber zu spekulieren, dass die
christliche Weihnachtsgeschichte eine Kopie der Geburtslegenden des Buddha ist.
Und es überschreitet menschliche Erkenntnismöglichkeiten, wenn man aus diesen
Ähnlichkeiten ableiten wollte, dass ja in Wirklichkeit alle Religionen „eins”
sind.
Näher liegt die Vermutung des Tiefenpsychologen Carl Gustav Jung, dass die
Stammesgeschichte bestimmte innere Urbilder („Archetypen”) in sich trägt, die an
verschiedensten Orten und Zeiten zu Tage treten.
Spannender ist jedoch die gemeinsame – erstaunende - Aussage beider
Geburtsgeschichten, dass sich offenbar das, was Menschen als „Erlösung” in
dieser Welt ersehnen, nicht mit menschlichen Möglichkeiten allein
bewerkstelligen lässt.
Dass dann Buddha und Christus später bei diesem Weg zur „Erlösung”
unterschiedliche Wege einschlagen, wird sichtbar werden, wenn ihre zentralen
Botschaften in den Blick kommen.
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Satellit „GOCE“ verglühte am Karnevalsbeginn
So sah GOCE aus.
Horst Markquart
Der europäischen Forschungssatellit GOCE, der als „Ferrari“ des Weltalls
bezeichnet wurde, ist am 11. 11. 2013 – zum Karnevalsbeginn – in die
Erdatmosphäre in 80 km Höhe eingetreten und verglüht. Allerdings sind auch
einige Trümmer auf der Erde gelandet, haben aber keinen Schaden angerichtet. Wo
sie niedergegangen sind, ist noch unbekannt, wahrscheinlich aber im Meer.,
teilte die Europäische Raumfahrtbehörde Esa in Frascati bei Rom mit.
„GOCE“, der 1.200 Tonnen schwere europäische Forschungssatellit, der seit 2009
um die Erde kreiste, hätte eigentlich nur bis April 2011 „arbeiten“ müssen,
wegen der geringen Sonnenaktivität jedoch fiel der Treibstoffverbrauch
wesentlich geringer aus als geplant. Die Aufgabe von GOCE, der mit vollem Namen
„Gravity field and steady-state Ocean Circulation Explorer“ hieß, war das
irdische Schwerefeld und die stationäre Ozeanzirkulation zu vermessen. Er flog
daher auf der bis jetzt niedrigsten Umlaufbahn, auf der jemals ein
Forschungssatellit geflogen ist, nämlich auf nur 260 Kilometern Höhe, da es auf
dieser Höhe zahlreiche Moleküle der Erdatmosphäre gibt. Das Herzstück von GOCE
war ein Gradiometer – ein Präzisionsinstrument zur Messung des Schwerefelds in
drei Dimensionen –, mit dem die Veränderung des irdischen Gravitationsfeldes mit
bisher unerreichter Genauigkeit aufgezeichnet werden konnte. Mit den gesandten
Daten konnten die dynamische Topografie- und Zirkulationsmuster der Ozeane in
besonderer Qualität ermittelt und damit das Verständnis der Dynamik der Ozeane
verbessert werden und außerdem eine detaillierte Karte der Grenzfläche zwischen
der Erdkruste und dem Erdmantel zu entwerfen. Der Satellit konnte auch als
Seismometer verwendet werden und er hatte auch das schwere Tiefseebeben, das es
vor Japans Ostküste am 11. März 2011 gab, registriert.
Der letzte Flug führte GOCE über Sibirien, den Westpazifik, den Indischen Ozean
in Richtung Antarktis. Die Kontrollgruppe hatte zuvor schon die Umlaufbahn des
Satelliten auf 224 km abgesenkt. Er flog aber trotzdem noch bis Oktober weiter
und hat nun endgültig ausgedient, indem er beim Eintritt in die Atmosphäre
verglühte.
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Endlich Hoffnung für Glatzköpfe?
Verena Glossing
Viele Männer sind todunglücklich, wenn sie ihre Haarpracht verlieren,
denn bis jetzt gibt es keine Behandlung, die den Wachstum neuer Haare auslöst.
Es gibt zwar eine Transplantation von behaarten Hautstücken auf kahle Kopfhaut
oder eben das Tragen von Haarteilen.
Im Moment gibt es zwar Medikamente gegen Haarausfall, diese verlangsamen aber
nur den Verlust von Haarfollikeln oder stimulieren das Wachstum vorhandener
Haare, aber sie erzeugen keine neuen Haarfollikel (Einstülpungen der Oberhaut,
aus deren unterem Ende – der Haarpapille – neue Haare hervorgehen).
Bei Nagetieren lassen sich Zellen der sogenannten dermalen Papille im Labor
vermehren und können dann nach Transplantation in die Haut neues Haarwachstum
auslösen. Im Unterschied zu den menschlichen Zellen lagern sich die
entsprechenden Zellen von Nagetieren im Nährmedium spontan zu Zellhaufen
zusammen. Das ist wahrscheinlich der Grund für das größere Potenzial nach der
Übertragung in die Haut.
Nun gelang es amerikanischen Wissenschaftlern vom National Academy of Sciences
(NAS) im Labor zum ersten Mal, menschliche haarbildende Zellen zu vermehren und
auch erfolgreich zu verpflanzen. Dies gelang allerdings nur, wenn die Zellen im
Nährmedium dreidimensionale Strukturen entwickeln konnten. Für die Experimente
wurden Stücke menschlicher Haut verwendet, die auf Mäuse verpflanzt wurden. Aus
Hautproben von sieben Menschen entnahmen sie Zellen der dermalen Papillen und
vermehrten diese durch ihre neue Methode. Nach wenigen Tagen injizierten sie die
Zellen zwischen Oberhaut und Lederhaut menschlicher Hautstücke, die auf die
Rücken von Mäusen verpflanzt worden waren. In fünf Fällen bewirkte die
Zellübertragung ein Wachstum neuer Haare, das mindestens sechs Wochen lang
anhielt. Nun sollen erste Studien mit Menschen beginnen. Übrigens würde diese
neue Technik auch Brandopfern helfen.
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