Die neue Straßenkunst in Pattaya
Franz Schmid
Ich habe mich gut amüsiert, als ich in der letzten
Ausgabe über die neue Straßenkunst in Pattaya las. Da kommt ein
amerikanischer Streetartist daher und schlägt vor, den Abfall doch in
bunten Müllsäcken an den Straßenrand zu stellen und verkauft unserem
Bürgermeister das als Streetart. Und der findet dass wieder wunderbar
für diese doch so internationale Stadt.
Übrigens so nebenbei hätte ich auch einen Vorschlag an viele ‚alte
Säcke’ aus Europa: Zieht euch einfach peppige Klamotten an statt mit
freiem Oberkörper durch die Gegend zu laufen und schon werdet ihr Teil
eines Kunstwerkes.
Nun wieder zum „bunten Kunstwerk. Also, was so ein Amerikaner kann,
können wir Europäer doch schon lange. Hier ein paar Vorschläge für die
Stadtgemeinde:
Die Polizei könnte für die Straßenbemalungen nach Unfällen rote
Farbsprays benutzen und so mit hohem Niveau zur Verkehrssicherheit
beitragen. Allerdings dürften dann kurze Bildbeschreibungen nicht
fehlen.
Die Stadt ist auf dem Weg zur First-Class-Touristenmetropole und liebt
Talentwettbewerbe insbesondere für Jugendliche, um sie von Drogen
fernzuhalten und ihnen eine sinnvolle Freizeitgestaltung zu bieten. Es
wäre doch einmal etwas anderes, die Jugendlichen mit Spraydosen auf die
Straßen loszulassen. Sie könnten die vielen Schlaglöcher auf den Straßen
und Gehwegen und sonstige Unebenheiten mit Farben verzieren.
Wenn man schon mit riesigen Videowerbewänden wie an der Kreuzung
Thepprasit- Thappraya Road die Verkehrsteilnehmer ablenkt, kann man sie
auch mit künstlerischen Mitteln auf Gefahrenstellen hinweisen. So könnte
man vielleicht auch die vielen fliegenden Händler von der Besetzung der
Gehwege abhalten, indem man in 3D Technik die entsprechenden Abschnitte
als Schluchten oder tiefe Löcher darstellt. Und natürlich bieten auch
die vielen unansehnlichen und dreckigen Stellen an Parkplätze oder
Baustellen, ebenso wie die zahlreich vorhandenen Straßenhuckel und
Fußgängerübergänge viele gestalterische Möglichkeiten.
Und der Clou für die Nacht: Ratten und Bordsteinschwalben könnten mit
Neonfarben aufgepeppt werden. So erkennt man sie besser und kann sich im
Vorfeld auf Maßnahmen zur Gegenwehr vorbereiten. Und sie beleben mit den
Farben natürlich das nächtliche Treiben in der Stadt.
Man muss eben die Dinge den entsprechenden Leuten nur richtig verkaufen,
wenn man etwas erreichen will.
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