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Unendliche Geschichten
Franz Schmid
Das, was ich heute niederschreibe gehört zu Pattaya
wie die nicht vorhandene Prostitution: die vielen unendlichen
Geschichten, die ich in den vielen Jahren, die ich in Pattaya lebe, habe
verfolgen können. Sicher kennen Sie, liebe Leser, auch viele davon:
verstopfte Straßen, Müllentsorgung in Pattaya und Koh Larn,
unzureichende Kanalisation, Kabelsalat, Unterführung der Sukhumvit und
und und...
Nun aber lebt eine der ewig alten Geschichten wieder mal auf: die
Beachroad. Ich befürchte stark, dass es ebenfalls eine
‚never-ending-story’ wird. Es geht gar nicht so sehr darum, dass man -
möglicherweise ohne großes Nachdenken- die Beachroad um eine weitere
Fahrspur erweitert hat. Nein, es geht darum, dass der Bezirkschef
höchstpersönlich im Januar dieses Jahres die 17 neuen Haltestellen für
Baht- und andere Busse eingeweiht hat. Mit einer großen Parade haben die
Stadtväter gemeinsam mit den Gewerbetreibenden an der Beachroad auf
diese neue Einrichtung hingewiesen und Flyer und Aufkleber verteilt.
Aber wen wundert es noch: nunmehr Ende Februar stellen Polizei und
Stadtväter nach Beobachtung der Lage fest, dass die Mehrheit der Nutzer
der Beachroad die Regelungen einfach ignorieren. Übrigens genaus
ignorieren wie die vielen, vielen (meist nun abgeschalteten)
Ampelanlagen an der Beach Road. Die könnten in jeder beliebigen Farbe
leuchten, das interessiert die Thais genauso viel, als würe im Moment
ein Fahrrad in Japan umfallen,
Nun kann man gespannt sein, was die Stadtväter mit den neuesten
Erkenntnissen machen. Eigentlich gibt es eine gute und einfache Lösung,
die ich auch in Gesprächen mit Farangs immer wieder höre: Sperrt die
Beachroad einfach für den kompletten Verkehr und macht daraus eine
weltstädtische Promenade. Für Lieferverkehr könnten man die Straße
zwischen 2 Uhr morgens und 8 Uhr öffnen. Als Ersatz für Baht-Busse für
den Transport der Touristen sollte man nur Elektro-Bike-Rikschas
zulassen, die Taxi-Fahrer, die darauf umsteigen, könnte man finanziell
fördern. Ebenso wären Fahrrad-Rikschas denkbar.
Den Verkehr aus der Beachroad kann man meiner Meinung nach ohne große
Probleme auf die Second Road verlagern, wenn man diese mit jeweils zwei
Spuren in beide Richtungen freigibt. Die vierspurige Einbahnstrasse
verleitet nur zum Chaos. Und der große Stau kann sowieso nicht viel
schlimmer werden.
Vielleicht meldet sich aber auch der amerikanische Streetartist wieder,
der ja einen guten Draht zum Bürgermeister hat und ihm erfolgreich bunte
Müllsäcke verkauft. Er könnte sich verdient um die Stadt machen.
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