Franz Schmid
Songkran ist vorbei und ich habe mir mal Gedanken gemacht, ob
und welche Bedeutung Geld in Thailand überhaupt hat. Gerade zu Songkran
scheint Geld überhaupt keine Rolle zu spielen, selbst wenn man keins
hat. Da wird in der Trockenperiode massenhaft Wasser vergeudet und das
sogar auf Anordnung der Behörden. Die Partysüchtigen geben Geld in Hülle
und Fülle aus, was sicher gut für die Wirtschaft ist. Tausende Verletzte
während der Songkran Feiern müssen behandelt werden und verursachen
zusätzliche Kosten durch zusätzlichen Einsatz von medizinischem Personal
während der verrückten Tage. In einem Großteil der Wirtschaft herrscht
während dieser Tage Stillstand und damit kommt auch kein Geld in die
Kassen. Die massenhaft unterwegs befindlichen Pick up’s verbrauchen bei
ihrem ‚Partyverkehr’ mit Sicherheit auch etwas mehr an Benzin als unter
normalen Umständen, das scheint aber niemand zu stören.
Anscheinend haben die Thais genug von dem Geld, was
mich doch etwas verwundert. Ich frage mich dann nur, warum die Mädchen
und Jungen, die ihre Körper verkaufen, nie Geld haben (no money for
food, have to pay my room – kommt Ihnen das bekannt vor?). Aber der
Farang hilft da ja b(e)reitwillig aus.
Auch bei den Bildern von den Demonstrationen in Bangkok schien
ausreichend Geld im Umlauf zu sein, da wurden die Tausender en masse an
Herrn Suthep durchgereicht und das alles ohne Buchhaltung. Ähnlich ist
es auch in Tempeln oder bei Mönchen auf der Strasse. Auch da wird das
Geld ohne Wimpernzucken ‚gespendet’ und niemand weiß, wo es am Ende
wirklich landet. Gab es da nicht vor einiger Zeit einen Mönch, der wohl
noch immer ‚unterwegs befindlich’ ist … Und dann gibt es ja noch das
viele Geld, das man z.B. dem Polizisten für seine Freundlichkeit gibt,
keinen Strafzettel auszuschreiben oder der Masseuse, die mal Hand anlegt
an besonderen Problemzonen. Das nennt man dann Tip.
Irgendwie scheine ich da eine andere Beziehung zum Geld zu haben. Ich
weiß, was ich zur Verfügung habe und muss mit dem wirtschaften. Und
bisher bin ich damit gut klar gekommen. Das Verwunderliche ist
allerdings – die Thais kommen mit ihrer Art und Weise im Umgang mit Geld
auch klar, zumindest noch im Moment.