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Was ist wenn …
Franz Schmid
Nein, liebe Leser, es ist nicht die gleiche Überschrift wie in meiner
letzten Kolumne. Beim letzten Mal ging es eher um hypothetisches
Verhalten unter gewissen Umständen. Dieses Mal geht es aber um Dinge
beim Eintritt eines bestimmten Ereignisses. Konkret nämlich um die
Frage: ‚Was ist eigentlich, wenn mein Leben endet?’
Ich weiß, für viele Menschen ist das ein Tabu-Thema, man möchte sich
nicht zu Lebzeiten mit seinem Tod beschäftigen. Der kürzliche Todesfall
eines jungen Menschen hat mich aber (wieder einmal) veranlasst, mir
Gedanken darüber zu machen, was eigentlich passiert, wenn meine
Lebensuhr irgendwann abläuft. Dieser plötzliche Tod des jungen Menschen
hat mir aber auch klar gemacht, dass das Ende des Lebens nicht unbedingt
vorhersehbar ist und auch nicht auf das Alter oder die Jugend Rücksicht
nimmt. Insofern kann jeder Tag der letzte sein und für diesen Tag sollte
man schon zu Lebzeiten gewisse Vorkehrungen treffen. Das ist ganz
besonders für Menschen von Bedeutung, die alleine leben und keine
Verwandten haben.
Das Wichtigste ist, wenn es einen dann irgendwann trifft, dass man
denjenigen, die einen wo auch immer auffinden, Kontaktpersonen anbieten
kann. Ich habe dies z.B. so geregelt, dass ich die im Falle des Todes zu
informierenden Personen mit den erforderlichen Kontaktdaten
aufgeschrieben habe. Dieses Papier mit dem Vermerk ‚Important
Information’ trage ich in meinem Portemonnaie ständig bei mir, denn ich
bin mir sicher, bei einem Auffinden irgendwo in diesem Land wird das
Portemonnaie als Erstes inspiziert. Ein Exemplar dieser Informationen
liegt natürlich auch in meinem Haus. Den so genannten letzten Willen,
habe ich auf einem weiteren Blatt Papier niedergeschrieben, damit die
notwendigsten Dinge geregelt sind. Dazu gehört an erster Stelle der
Wunsch, wo man eigentlich seine letzte Ruhe finden möchte. So kann man
vermeiden, dass man nach Deutschland überführt wird, obwohl man in einem
Tempel in Thailand seine letzte Reise antreten wollte. Sollten Sie über
Vermögenswerte verfügen, ist es sicher vernünftig, auch diesbezüglich
Regelungen nieder zu schreiben. Inwieweit man sich dann daran hält,
steht sicher auf einem anderen Blatt.
Wer einen Partner hat, ist natürlich etwas besser dran, denn da ist
jemand, der sich nach dem Tod um alle Dinge - und hoffentlich nicht nur
um die Vermögenswerte - kümmern wird.
Mit dem guten Gefühl, für den Tag X etwas vorgesorgt zu haben, lebe ich
recht gut und hoffe, dass dieser Tag noch nicht so nah ist. Für mich
gilt aber schon seit einigen Jahren die Devise ‚Genieße jeden Tag, denn
es könnte der letzte sein’.
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