Wunderbarer Ausblick vom Buddhaberg.
Die Überschrift macht sicher neugierig – und etwas stutzig. Deshalb bedarf
sie einer Erklärung. Ich habeinzwischen gelernt, dass man hier in Pattaya
bei der lateinischen Schreibweise sehr kreativ ist und aus diesem Grund gibt
es ja zahlreiche geschriebene Versionen eines einzigen Namens. So habe ich
allein von der Soi Nernplubwan 10 verschiedene Schreibweisen dokumentiert.
Unter diesem Gesichtspunkt ist für mich deshalb die Mehrzahl eines ‚Wat’,
die Tempel in Thailand, einfach ‘Watten’ und da es in Pattaya eine Vielzahl
davon gibt, kann man das durchaus auch als Meer bezeichnen. Und schon macht
die Überschrift Sinn.
Ein Wat, an dem ich fast jeden Tag vorbei fahre, ist der Wat Boonsampan
direkt in der Kurve von der Soi Khaotalo in die Soi Khaonoi (oder auch Soi
Boonsampan). Die dort derzeit stattfindenden Bauarbeiten machten mich
neugierig und daher habe ich mich einmal etwas genauer umgeschaut. Ich traf
sogar einen relativ gut Englisch sprechenden Mönch, den 33-jährigen Phra
Kittipattoe, der mir einige Informationen gab. Derzeit leben in dem relativ
kleinen Wat 21 Mönche, die zum Teil dort nur für 3 Monate ihren ‚Dienst’
tun.
In der Überzahl im und um das Wat sind Hunde (mindestens 30) und Katzen
(mindestens 25). Die Relation wird sich allerdings in der Zukunft etwas
verschieben, denn derzeit werden neue, mit Holz verkleidete Gebäude mit
Unterkünften für weitere 24 Mönche und einem Kostenaufwand von etwa 10
Millionen Baht gebaut. Dass man für einen solchen Bau auf Spenden angewiesen
ist, ist sicher verständlich. Wer also nicht weiß, wohin mit seinem Geld und
etwas Gutes tun möchte, sollte sich auf den Weg dorthin machen. Abt Wisut
wird sich bestimmt freuen.
Am Wat gibt es aber auch noch einen kleinen ‚Buddhaberg’. Über 132 Stufen
gelangt man auf die Spitze, wo man allerdings an Stelle von großen
Buddhafiguren nur einige so genannte ‚Geisterhäuschen’ vorfindet. Was aber
für den anstrengenden Aufstieg entschädigt, ist der sich bietende grandiose
Panoramablick von Naklua bis nach Jomtien.
Und bei meinem Besuch gab es ein Erlebnis, das mich an die Kolumne meines
Kollegen Schmid in der letzten Ausgabe erinnerte. Ich kam nämlich zufällig
zum Wat als dort eine Trauerfeier stattfand und vom aufgestellten Foto her
muss es wohl ein Farang gewesen sein. Ich blieb dort, bis der Sarg in das
Krematorium geschoben wurde und war mir sicher, so soll auch einmal meine
letzte Reise sein. Und da das Wat Boonsampan ja quasi um die Ecke ist und
man vom Berg diesen herrlichen Ausblick hat, ist es natürlich erste Wahl für
den Tag X.
Ein Geisterhäuschen auf dem Berg darf nicht
fehlen.
Die beiden Mönche Kittipattoe (rechts) und
Gantatoe (links) vor den neuen Unterkünften.
Das Terminal ins Jenseits.