Der Blick hinter die Kulissen ist sehr
interessant.
... von Paris, so war vor vielen Jahren der Titel eines Liedes von
Mireille Mathieu. Ich war nun auch einmal hinter den Kulissen, aber nicht
von Paris sondern hinter denen des Colosseums Pattaya, einer Kopie des
Originals in Rom. Dieses Colosseum bietet seit Juni 2013 eine professionelle
Ladyboy Show dreimal täglich: um 18 Uhr, 19.30 Uhr und 21 Uhr. Laut Aussage
des Marketing und Sales Managers, Poramin Butrsri, sind die 1.200 Sitzplätze
derzeit zu etwa 70 % ausgelastet. In der gerade beginnenden Hauptsaison
hofft er auf 90 Prozent.
Show Manager Wichai Swatcheen, ein ehemaliger Top-Ten Kandidat des
thailändischen Supertalent-Wettbewerbs, hat mir gestattet, mir das Backstage
Geschehen anzuschauen und ich bin mir sicher, manch Leser beneidet mich
darum.
Als Erstes verfolgte ich allerdings das ‚Fotospektatel’ der 22 Top-Tänzer
und Solisten nach einer Show im Außenbereich vor dem Show-Tempel. Dabei geht
es natürlich neben der Präsentation und dem Posing der Stars auch um
zusätzliche Einnahmen für das gesamte Ensemble. Anschließend ging es in
Begleitung von Nopparat ‚Act’ Ovpala, der Kostümmanagerin und nebenbei auch
Inspizientin, in den Garderobenbereich hinter die Bühne, wo sich die
Ladyboys auf den Beginn der nächsten Show vorbereiten. Ich war überrascht
wie großzügig der Garderobenbereich angelegt ist. Jeder der 90 Tänzerinnen,
Tänzer und Schauspieler hat dort seinen eigenen Umkleide- und Schminkplatz.
Es gibt keine ‚Maske’ wie man es normalerweise kennt, jeder schminkt und
stylt sich selbst entsprechend der Vorgaben für die Aufführungen, beginnend
bereits um 15.30 Uhr, damit jeder zum Start der ersten Show um 18 Uhr
einsatzbereit ist.
Hinter der Bühne arbeiten etwa 20 Leute, die beim Umkleiden und
Kostümwechsel - bis zu vier Mal je Show - helfen oder aber die Kulissen in
den Pausen umbauen. Für den gesamten Kostümbereich arbeiten etwa 10 Leute
und hoch über dem Zuschauerraum sorgen weitere 10 Leute für den richtigen
Sound und die passende Beleuchtung.
Was mir besonders aufgefallen ist, es herrschte eine fast unheimliche Ruhe
und Gelassenheit, keine Spur von hektischem Treiben, das man eigentlich
erwartet. Und von ‚Starallüren’ habe ich überhaupt nichts verspürt, obwohl
laut Khun Act einige echte ‚Stars’ im Ensemble sind. Wenn Sie die Shows
einmal ‚Frontstage’ erleben wollen, der Weg in die Thepprasit Road lohnt
sich auf jeden Fall.