Offener Brief an alle Botschafter in Thailnd

0
591

Geehrte Exzellenzen,

Als CEO einer der größten Firmen in Thailand, aber mehr noch als besorgter Bürger, glaube ich, dass es meine Pflicht ist, im Namen unserer 40.000 Arbeitnehmer und jener, deren Einkommen direkt und indirekt mit dem Tourismus (eine der wichtigsten Einnahmequellen Thailands) zusammenhängt, zu sprechen.

„Minor International“ und unzählige andere Betreiber im Tourismusgewerbe haben über viele Jahre hinweg den Grundstein für die beste Tourismus-Infrastruktur in Asien gelegt, die Millionen Menschen im gesamten Königreich Arbeit und Einnahmen verschafft.

Die noch immer andauernden Demonstrationen sind auf einzelne Teile Bangkoks beschränkt. Der Rest der Stadt und das gesamte Land sind für Besucher aus dem Ausland völlig sicher und deshalb werden durch die Reisewarnungen, die von einigen ausländischen Regierungen herausgegeben wurden, die Fakten inkorrekt wiedergegeben. Touristen waren und sind niemals das Ziel der Proteste und alle Flughäfen Thailands sind ganz normal in Betrieb und heißen die Besucher aus aller Welt sicher und herzlich willkommen. Ich bin überzeugt davon, dass Touristen so manch großer Städte in Europa und den USA in größerer Gefahr schweben, geschädigt und verletzt zu werden, als hier in Bangkok.

Diese unnötigen ernsten Reise-Ratschläge fügen der Existenzgrundlage der Thais im gesamten Land schweren Schaden zu. Thailands Übergangs-Tourismusminister beklagte bereits einen Rückgang von einer Million Anreisen im Januar im Vergleich zum Vorjahr. Der Tourismusrat von Thailand gab einen Verlust von 22,5 Milliarden Baht in dieser Zeitspanne an. Die Auswirkung wird nicht nur im Tourismus Sektor spürbar, sondern auch indirekt auf allen Gebieten von der Herstellung bis zur Landwirtschaft.

Thailand ist immer noch einer der populärsten und beliebtesten Urlaubsziele der Welt. Ich weiß, dass Touristen immer noch hierher reisen wollen, ich sehe täglich die Reservierungsanfragen in unseren Hotels. Nur – die Menschen zögern natürlich, wenn ihr Heimatland Reisewarnungen herausgibt. Reise-Ratschläge spielen eine wichtige Rolle für unser aller Schutz und Sicherheit aber sie können auch einen unnötigen negativen Einfluss auf die Existenz Anderer haben, falls sie nicht komplett auf Realität beruhen. Ausländische Reiswarnungen und Einschränkungen an deren Bürger zum Besuch Thailands basieren nicht auf der Realität für Besucher des Königreiches. Falls Demonstrationen in Washington oder Paris stattfinden, würden Touristen angewiesen werden, das gesamte Land nicht zu besuchen? Würden überhaupt Reisewarnungen herausgegeben werden?

Ich bitte die Mitglieder der diplomatischen Vertretungen in Thailand und das Ministerium für Tourismus und Sport, die aus ersten Hand über die nicht-existierenden Auswirkungen der politischen Unruhen auf ausländische Touristen wissen, die ausländischen Regierungen zu veranlassen, diese strengen Reiseeinschränkungen für das gesamte Thailand zu revidieren und nur auf die wenigen Stellen in Bangkok, die von Unruhen betroffen sind, zu fokussieren.

Ich habe den größten Respekt vor den Mitgliedern der diplomatischen Gemeinschaft, die eine sehr wichtige Rolle in der Vertretung ihrer jeweiligen Länder und deren Interessen rund um die Welt spielen. Trotzdem ist es ärgerlich, Reisewarnungen zu sehen, wie „Schwarz/Ernste Gefahr für Thailand (Bangkok)“, wie sie die Regierung Hongkongs herausgab oder „Bürger werden ermahnt alle Reisen nach Bangkok zu vermeiden“. Ich glaube, dass dies zu heftig ist und sollte nur auf gewisse Gegenden Bangkoks beschränkt werden.

Gleichzeitig möchte ich allen Nationen danken, die keine Reisewarnungen oder nur limitierte herausgaben. Ihre Unterstützung wird dankbar geschätzt.

Ich möchte auch das Ministerium für Tourismus und Sport bitten mitzuhelfen und mich und meine Freunde bei den Medien, zu unterstützen, den Ehrenkodex zu bewahren, um eine faire und richtige Berichterstattung zu gewährleisten über die politischen Herausforderungen, denen wir im Moment entgegen sehen. Dramatisierende Sensationsberichte sind kein ausgleichender Blick auf die Proteste in Bangkok. Solche Reportage heizen nur das Feuer der Unruhen weiter an und rufen Furcht bei der Bevölkerung hervor. Bangkok ist noch immer offen – für Besucher aus aller Welt.

Thailand ist eines der Touristen-freundlichsten Länder der Welt und ich hoffe, dass wir alle dazu beitragen können, dieses schöne Land und seine Menschen weiterhin zu unterstützen.

Mit vorzüglicher Hochachtung,

William E. Heinecke

Chairman & Chief Executive Officer

Minor International Pcl

Bangkok, Thailand

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein