Unendliche Geschichten

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Das, was ich heute niederschreibe gehört zu Pattaya wie die nicht vorhandene Prostitution: die vielen unendlichen Geschichten, die ich in den vielen Jahren, die ich in Pattaya lebe, habe verfolgen können. Sicher kennen Sie, liebe Leser, auch viele davon: verstopfte Straßen, Müllentsorgung in Pattaya und Koh Larn, unzureichende Kanalisation, Kabelsalat, Unterführung der Sukhumvit und und und…

Nun aber lebt eine der ewig alten Geschichten wieder mal auf: die Beachroad. Ich befürchte stark, dass es ebenfalls eine ‚never-ending-story’ wird. Es geht gar nicht so sehr darum, dass man – möglicherweise ohne großes Nachdenken- die Beachroad um eine weitere Fahrspur erweitert hat. Nein, es geht darum, dass der Bezirkschef höchstpersönlich im Januar dieses Jahres die 17 neuen Haltestellen für Baht- und andere Busse eingeweiht hat. Mit einer großen Parade haben die Stadtväter gemeinsam mit den Gewerbetreibenden an der Beachroad auf diese neue Einrichtung hingewiesen und Flyer und Aufkleber verteilt. Aber wen wundert es noch: nunmehr Ende Februar stellen Polizei und Stadtväter nach Beobachtung der Lage fest, dass die Mehrheit der Nutzer der Beachroad die Regelungen einfach ignorieren. Übrigens genaus ignorieren wie die vielen, vielen (meist nun abgeschalteten) Ampelanlagen an der Beach Road. Die könnten in jeder beliebigen Farbe leuchten, das interessiert die Thais genauso viel, als würe im Moment ein Fahrrad in Japan umfallen,

Nun kann man gespannt sein, was die Stadtväter mit den neuesten Erkenntnissen machen. Eigentlich gibt es eine gute und einfache Lösung, die ich auch in Gesprächen mit Farangs immer wieder höre: Sperrt die Beachroad einfach für den kompletten Verkehr und macht daraus eine weltstädtische Promenade. Für Lieferverkehr könnten man die Straße zwischen 2 Uhr morgens und 8 Uhr öffnen. Als Ersatz für Baht-Busse für den Transport der Touristen sollte man nur Elektro-Bike-Rikschas zulassen, die Taxi-Fahrer, die darauf umsteigen, könnte man finanziell fördern. Ebenso wären Fahrrad-Rikschas denkbar.

Den Verkehr aus der Beachroad kann man meiner Meinung nach ohne große Probleme auf die Second Road verlagern, wenn man diese mit jeweils zwei Spuren in beide Richtungen freigibt. Die vierspurige Einbahnstrasse verleitet nur zum Chaos. Und der große Stau kann sowieso nicht viel schlimmer werden.

Vielleicht meldet sich aber auch der amerikanische Streetartist wieder, der ja einen guten Draht zum Bürgermeister hat und ihm erfolgreich bunte Müllsäcke verkauft. Er könnte sich verdient um die Stadt machen.

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