Erneuter Vergewaltigungsfall lässt Indiens Tourismus abstürzen

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Indien, das darum kämpft, aus dem Schatten einer Serie von schrecklichen Gruppenvergewaltigungen hervorzutreten, wird mit einem fürchterlichen neuen Fall konfrontiert. Eine 51-jährige dänische Touristin wurde kürzlich nahe einer Eisenbahnstation in Delhi von einer Gruppe Männer vergewaltigt und ausgeraubt, teilte die Polizei mit.

Das ist der bisher letzte in einer Reihe brutaler sexueller Angriffe in Indien, auch auf Touristen, die Inder und die ganze Welt entsetzten und der indischen Tourismusindustrie erheblichen Schaden zugefügt haben.

Berichten zufolge hatte sich das Opfer in der indischen Hauptstadt verirrt, als sie nach einem Museumsbesuch am Nachmittag in ihr Hotel zurück spazieren wollte. Als sie in der Stadtmitte, nahe Connaught Place, anhielt und nach dem Weg fragte, wurde sie an einen abgeschiedenen Ort geführt, wo sie von einer Gruppe von acht Männern mit vorgehaltenem Messer bedroht und vergewaltigt wurde.

Ein Polizeisprecher sagte dem britischen Blatt „Guardian“, die Angreifer haben die Frau auch ausgeraubt und geschlagen.

Die Polizei fahndet nach den Angreifern der Frau. Letzten Meldungen zufolge wurden 15 Männer als Verdächtige in Arrest genommen.

Anfang des Monats erstattete eine Polin bei der Polizei Anzeige, weil ein Taxifahrer sie in Mathura, im zentralindischen Bundesstaat Madhya Pradesh, betäubt und vergewaltigt habe, bevor sie über 100 Kilometer weiter in Neu-Delhi abgeladen wurde.

Die Sicherheit weiblicher Touristen und Frauen allgemein ist in Indien ein großes Thema, nachdem über eine Gruppenvergewaltigung einer schweizerischen Touristin im März 2013 während eines Fahrradurlaubs mit ihrem Ehegatten in Indien umfangreich berichtet wurde. Als das Paar in Madhya Pradesh kampierte, wurde der Mann von Banditen überwältigt, festgebunden und geschlagen, die Frau vergewaltigt und ihr Eigentum gestohlen.

Zwar wurden sechs Männer wegen dieses Angriffs zu lebenslanger Haft verurteilt, aber das Verbrechen führte zu einer Welle negativer Publizität, die im letzten Jahr die indische Tourismusindustrie (Einnahmen 17,7 Milliarden US-Dollar) stark unter Druck setzte.

Die Vergewaltigung der Radfahrerin geschah nach einem Angriff im Dezember 2012 auf eine 23-jährige Physiotherapiestudentin, die starb, nachdem sie von einer Gruppe in einem Bus in Neu-Delhi geschlagen und brutal vergewaltigt und gequält wurde. Sie fuhr in dem Bus zusammen mit ihrem männlichen Begleiter. Der Fall erregte in Indien und in der ganzen Welt Abscheu.

Seitdem ist von weiteren Fällen von Gruppenvergewaltigung berichtet worden. Viele Inder fordern für Vergewaltiger die Todesstrafe, andere fordern Maßnahmen zum Schutz von Frauen. Die Frauen wagen sich nun mehr nach solchen Vorfällen an die Öffentlichkeit. Die Gefängnisstrafen für Vergewaltigung sind auf 20 Jahre verdoppelt worden.

Kurz nach der Vergewaltigung der Schweizerin wurde eine britische Touristin verletzt, als sie von einem Hotelbalkon in Agra, nahe dem Taj Mahal, sprang, angeblich um dem Hoteleigentümer zu entkommen. Zu diesem Zwischenfall zitierte die BBC die indische Polizei, die sagte, die etwa 30-jährige Frau hatte um einen morgendlichen Weckanruf gebeten. Sie wurde um 4 Uhr früh vom Hoteleigentümer geweckt, der an ihre Tür klopfte und darauf bestand, ins Zimmer zu kommen, um ihre eine Nachricht zu geben. Als der Eigentümer nicht gehen wollte, verschloss die Frau die Tür und sprang von ihrem Balkon einen Stock tiefer. Trotz Beinverletzung floh sie aus dem Hotel.

Das war Anlass für das indische Tourismusministerium die Kampagne „Ich respektiere Frauen“ zu starten, um Reisende zu beschwichtigen, aber der letzte Fall wird diese Bemühungen wohl untergraben.

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