Todeszahl in Nepal überschreitet 7.200

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Noch wesentlich mehr Opfer werden befürchtet

Es gibt nur wenig gute Nachrichten aus Nepal. Zwei handeln davon, dass man einen 101-Jährigen, acht Tage nach dem Todesbeben, aus den Trümmern seines Lehmhauses im Dorf Kimtang (Bezirk Nuwakot) lebend bergen konnte. Der Mann trug nur geringfügige Verletzungen davon.

Drei weitere Überlebende, unter ihnen zwei Frauen, wurden von Soldaten aus ihrer misslichen Lage unter den Trümmern und dem Schutt befreit. Davor waren ein Teenager und eine junge Frau lebend geborgen worden.

Das sind aber nur einige wenige, die es geschafft haben, denn die Zahl der Todesopfer ist mittlerweile auf über 7,250 gestiegen und 140.000 Menschen sind zum Teil schwer verletzt. Und diese Zahlen sind ganz sicher nicht die Letzten. Es wird von der Regierung befürchtet, dass es wesentlich mehr Tote gegeben hat, die aber wahrscheinlich erst viel später unter den Trümmern der Häuser ausgegraben werden – oder dort für immer liegen bleiben.

Schwere Transportflugzeuge können aus Sicherheitsgründen nicht mehr auf dem Flughafen Kathmandu landen.
Schwere Transportflugzeuge können aus Sicherheitsgründen nicht mehr auf dem Flughafen Kathmandu landen.

Weitere 51 Tote wurden auf einer beliebten Wanderroute entdeckt, darunter sechs Ausländer. Von 1.000 EU-Bürgern fehlt immer noch jede Spur. Wie viele Menschen auf den Bergen des Himalaya noch auf Rettung hoffen, ist nicht klar.

Internationale Helfer und nepalesisches Militär kämpfen seit Tagen fast ohne Ruhepause, um Menschen Hilfe bringen zu können. Allerdings mussten sie einen gewaltigen Rückschlag erleben, da der einzige Flughafen in Kathmandu wegen Schäden auf seiner einzigen Landebahn für schwere Flugzeugen geschlossen wurde.

Nepal braucht dringend mehr Zelte für die Hunderttausenden von Obdachlosen, denn in der nächsten Woche soll der Monsun beginnen – und die Nachbeben scheinen kein Ende zu nehmen.

Der indische Staat Westbengalen will 100.000 Zelte schicken, aber es gibt Probleme mit dem Zoll. Die nepalesischen Zöllner arbeiten langsam – was angesichts einer solchen Katastrophe eigentlich nicht sein sollte.

Das Medizinische Katastrophenteam (MERT) der thailändischen Armee hat mittlerweile im Dorf Sindhukot, das zirka 50 km nordöstlich von Kathmandu liegt, ein mobiles Lazarett errichtet und es werden dort im Moment mehr als 200 Erdbebenopfer behandelt. Außerdem reparieren Pioniere der thailändischen Armee in Nepal Wasserleitungen und konnten dadurch in den letzten Tagen 34.000 Liter Trinkwasser an abgeschnittene Dörfer und auch Krankenhäuser liefern.

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