TAS besucht die Ban Mae Marm Schule bei Maetang

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Es war eine etwas abenteuerliche Reise, welche einige Mitglieder der TAS (Thai-Austrian Society) im Norden Thailands unternahmen.

Der Präsident der TAS, Gottfried Auer, ein wohlbekannter Fabrikant aus Chiang Mai, hatte einige seiner Mitglieder eingeladen um bei einer Lebensmittelspende an die Ban Mae Marm Schule dabei zu sein. Diese Spende war von Sponsoren gekommen, die ihr Eintrittsgeld für das leider abgesagte Heurigen-Fest nicht zurück forderten, sondern dafür zur Verfügung stellten. Außerdem wurde ein Teil des Sponsorengeldes auch dafür verwendet, dass die halb verschmorten und lebensgefährlichen Elektroinstallationen in dem Schulgebäude erneuert und repariert wurden. Nun können die Kinder und die Lehrer wieder ohne Angst haben zu müssen die elektrischen Geräte einschalten.

Mayuree und Gottfried Auer – unere liebenswerten Gastgeber in Chiang Mai.
Mayuree und Gottfried Auer – unere liebenswerten Gastgeber in Chiang Mai.

Aus Bangkok waren die Generalsekretärin der TAS, Caroline Braunshofer mit Ehemann Robert und ihren beiden süßen Kindern Katharina und Maximilian gekommen. Aus Pattaya war ich selbst mit dabei und aus Chiang Mai nahmen, neben Gottfried und Mayuree Auer (die auch etliche Familienmitglieder nitbrachte), Patrick Kumpitsch, Markus und Jaeng Giefing und Joel und Nadscha Hren, an der Fahrt teil. Und natürlich waren auch andere wichtige Personen dabei: Sechs Mitglieder der Bürgermeister Kapelle aus Tirol. Hans Eller, Tenorhorn, Michael Ausserladscheider, Trimpete, Bernhard Auer, Saxophon, Franz Eller, Klarinette, Karl Mark, Akkordeon und Herbert Steinbacher, Gitarre, hatten nicht nur ihre Instrumente sondern sogar ihre Lederhosen mitgebracht hatten um die Kinder zu beeindrucken.

Die Tiroler Musiker übern am Vorabend zur Fahrt in den Dschungel noch die Lieder des Königs.
Die Tiroler Musiker übern am Vorabend zur Fahrt in den Dschungel noch die Lieder des Königs.

Nach der Ankunft in Chiang Mai wurden wir alle wunderschön untergebracht und es gab einen gemeinsamen abendlichen Schmaus mit Leberkäse, Würstl und allem anderen was dazu gehört im wunderschönen Anwesen von Gottfried Auer. Seine Frau Mayuree und ihre Familie kümmerten sich liebevoll um all die Gäste und es wurde ein sehr schöner Abend.

Gleich am nächsten Morgen gab es nach dem guten Frühstück eine kleine Geburtstagsfeier im Nachbarhaus. Die Musiker spielten der Dame des Hauses, die Geburtstag hatte, Nadscha Hren, der Frau von Joel, ein schönes Geburtstagsständchen und von Gottfried Auer erhielt die Thailänderin sogar eine große Schüssel mit selbst gemachtem Grammelschmalz. Sie liebt dieses heiß und innig und es zeigt, dass auch die Thailänder gute österreichische Schmankerl genießen.

Hier wird das Geburtstagsständchen für Nadscha Hren gespielt.
Hier wird das Geburtstagsständchen für Nadscha Hren gespielt.

Dann aber hieß es ‚auf geht’s zur Schule‘ und mit vier Vierradantrieb Autos machten wir uns auf den Weg. Dieser war anfangs auf den normalen Straßen sehr gut aber kaum hatten wir die ‚Wildnis‘ erreicht, ging es zum Teil sehr steil bergauf – mitten durch einen dicht bewachsenen Dschungel. Der Weg dort ist unbeschreiblich. In der Mitte ist ein tiefer Graben, aus dem meist Gras wächst und es bedurfte der ganzen Kunst der Lenker der Autos, diesen Graben genau in der Mitte ihrer Autos zu halten und beileibe nicht hinein zu rutschen. Aber nach fast drei Stunden hatten wir es geschafft und landeten in der Ban Mae Marm Schule in der Mitte des Dschungels. Weit und breit war kein Haus zu sehen und wir fragten uns, woher die Kinder, die bereits auf uns warteten, eigentlich kamen. Das fanden wir aber schnell heraus. Fast alle der 50 Kinder im Alter zwischen 5 und 12 Jahren, die diese Schule besuchen, gehören drei verschiedenen Bergstämmen an und ihr Schulweg beträgt zwischen 4 und 6 km den sie zu Fuß zurücklegen müssen. Natürlich können sie diesen nicht täglich bewältigen und so bleiben sie von Montag bis Freitag in der Schule.

Der wunderschöne Weg zur Schule.
Der wunderschöne Weg zur Schule.

Wir wurden herzlich vom Direktor der Schule und der Hauptlehrerin, Keatehai Kettap und Rasa Nualvilai, begrüßt. Die Kinder saßen gerade vor einer dünnen Nudelsuppe – eine ihrer täglichen Mahlzeiten. Aber Gottfried und alle die dabei waren, zögerten nicht lange und schon brutzelte es in den Pfannen und große Würste wurden in große Semmeln gesteckt. Als wir diese den Kindern reichten, wussten sie anfangs gar nicht, was sie damit machen sollten. Aber nachdem einige vorsichtig davon gekostet hatten, ließen es sich alle schmecken.

Unsere Musiker wurden natürlich sehr bestaunt und die Kinder befühlten die Lederhosen – und lachten auch ein wenig darüber, denn so was hatten sie natürlich noch nie gesehen. Als dann aber die thailändische Hymne, die Königshymne und einige Kompositionen Seiner Majestät gespielt wurden, da freuten sich alle und klatschten begeistert. Leider aber wurden die typisch österreichischen Lieder aus Respekt vor dem Hinscheiden des Königs nicht gespielt.

Die Einfahrt zur Schule Ban Mae Marm.
Die Einfahrt zur Schule Ban Mae Marm.

Mittlerweile hatten wir uns alle mit en Kindern angefreundet und diese kamen alle zur anschließenden Besichtigung der Schulgebäude mit. Dabei stellten wir fest, dass die Kinder keinerlei Wasserzufuhr mehr haben. Es wurde uns erklärt, dass die Wasserpumpe, die das Wasser von einem zirka 200 Meter tiefer gelegenen schmutzig braunem Bach für die Schule in die Höhe gepumpt hatte, beim letzten schweren Regen einfach forgeschwemmt wurde. Jetzt haben die Kinder und Lehrer der Schule nur mehr Regenwasser in Tonnen zur Verfügung, was im Moment ja kein Problem ist – aber was wird sein, wenn die Trockenzeit kommt? Die Schule hat wahrscheinlich nicht die Mittel um teures Wasser zu kaufen. Heißes Wasser zum duschen gibt es natürlich auch nicht. Nicht sehr angenehm, weil die Temperaturen dort im Winter bis zu 6 Grac C absinken.

Die Kinder verspeisen erst die Nudelsuppe um danach die Besucher genauer in Augenschein zu nehmen.
Die Kinder verspeisen erst die Nudelsuppe um danach die Besucher genauer in Augenschein zu nehmen.

Wir bemerkten auch, dass die Elektrozufuhr nicht die Beste ist. Die Lehrer sagten uns, dass auf dem Elektromasten regelmäßig ein ‚Feuerwerk‘ bei Regen entfacht wird, was ja sicher auch nicht das ungefährlichste ist. Also müssen wir uns jetzt etwas einfallen lassen, um diesen armen Kindern und der armen Schule zu helfen um genug Wasserzufuhr und auch einen sicheren Elektromasten zu bekommen.

Nach vielen Verabschiedungen und Versprechungen ging es dann wieder Richtung Chiang Mai und wir besichtigten auf dem Weg noch die Fabrik von Gottfried Auer, die Advanced ID Asia Engineering Co. Ltd., was äußerst eindrucksvoll war.

Hier die sechs Mitglieder der Bürgermeister Kapelle aus Tirol beim abspielem der thailändischen Hymne.
Hier die sechs Mitglieder der Bürgermeister Kapelle aus Tirol beim abspielem der thailändischen Hymne.

Abends trafen wir uns nochmal zu einem Thai Essen im Aroy Garden Restaurant, damit die Gäste aus Tirol auch einmal die nordische Thai Cuisine kennenlernen konnten.

Am nächsten Tag ging es dann wieder mit verschiedenen Flugzeugen Richtung Bangkok, Pattaya und Österreich.

Ich bin überzeugt davon, dass wir alle, die dabei waren, diesen Ausflug nie vergessen werden. Und die Musiker versprachen, dass sie gerne wieder kommen würden um uns alle zu besuchen.

Die Kinder wissen nicht genau was sie mit den dicken Wurstsemmeln anfangen sollen - aber nach dem ersten Versuch schmeckt es ihnen.
Die Kinder wissen nicht genau was sie mit den dicken Wurstsemmeln anfangen sollen – aber nach dem ersten Versuch schmeckt es ihnen.
Mit einem hübschen Tanz bedanken sich die Kinder bei den Gästen.
Mit einem hübschen Tanz bedanken sich die Kinder bei den Gästen.
Zwei Schuldirektoren unter sich: einer aus Thailand und einer aus Tirol.
Zwei Schuldirektoren unter sich: einer aus Thailand und einer aus Tirol.
Von diesem Bach bekamen die Kinder ihr Duschwasser – bis die Wasserpumpe weggeschwemmt wurde.
Von diesem Bach bekamen die Kinder ihr Duschwasser – bis die Wasserpumpe weggeschwemmt wurde.

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…und pfüat euch bis zum nächsten Mal.
…und pfüat euch bis zum nächsten Mal.

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