Japan schlachtet Delfine weiterhin grausam ab

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Japan setzt die Jagd auf die Delfine, die klugen und wichtigen Meeressäugetiere, trotz weltweiter Proteste fort, obwohl das Fleisch der Delfine in Japan fast nie gegessen wird.

Im Walfangdorf Taiji, 700 Kilometer südlich von Tokio, sowie in einigen anderen Orten, findet das Schlachten statt. Delfine und kleinere Wale werden dort in Massen in einer einsehbaren flachen Bucht von Fischern mit Booten und Unterwasserlärm „zusammengetrieben“. Dort sucht ein Tiertrainer die besten Tiere für Delfinarien im In- und Ausland aus. Danach wird der Rest grausam mit Speeren, Haken und Messern getötet. Wie viele Tiere insgesamt seit Beginn der Fangsaison im September bisher schon in Taiji abgeschlachtet wurden, konnte oder wollte der Sprecher der Stadt nicht sagen. Es handelt sich dabei aber sicher um viele Tausende – mit Genehmigung der Regierung, die die Fangquoten setzt. Diese grausame Abschlachterei geht bis ins Frühjahr weiter.

Mit Speeren werden die Delfine gnadenlos getötet.
Mit Speeren werden die Delfine gnadenlos getötet.

Umweltschützer sagen zwar, dass die Zahl der gejagten Delfine rückläufig ist, aber vielleicht auch nur deshalb, weil sie langsam aussterben oder die Zahlen der geschlachteten Tiere wird bewusst verfälscht. Pro Wildlife sagte auch, dass immer mehr der Tiere lebend gefangen und für hohe Geldsummen an Delfinarien im In- und Ausland verkauft werden.

In den vergangenen zehn Jahren ist die Anzahl der gejagten Delfine und Kleinwale in Japan angeblich um 83 Prozent zurückgegangen, von 18.369 auf 3.104 Tiere, so die Artenschutzorganisation Pro Wildlife im September 2013. Daten der Regierung sagen aus, dass 2010 noch 6.577 Delfine und Kleinwale gejagt wurden, ein Jahr später „nur noch“ 3.283 Tiere. Das Fischereiministerium in Tokio nannte als einen Grund für den Rückgang die Tsunami-Katastrophe vom 11. März 2011, bei der viele Fischer ihre Boote verloren. Die rückläufigen Jagdzahlen besagen aber auch, dass jüngere Japaner nicht so sehr um die Tiere besorgt sind als vielmehr um ihre eigene Gesundheit, da Delfine in dieser Gegend der Welt besonders mit Giftstoffen belastet sind. Wal- oder Delfinfleisch wird in Japan hauptsächlich nur in den Walfangorten gegessen.

Das Meer färbt sich rot vom Blut der unschuldigen Meeressäugetiere, was man hier leider nicht sieht.
Das Meer färbt sich rot vom Blut der unschuldigen Meeressäugetiere, was man hier leider nicht sieht.

In seinem mit dem Oskar gekrönten Dokumentarfilm „Die Bucht“ hat der amerikanische Taucher und Unterwasser-Fotograf Louie Psihoyos die Weltöffentlichkeit auf das Gemetzel mit Hilfe versteckter Kameras aufmerksam gemacht.

Die US-Botschafterin in Japan, Caroline Kennedy, ist ebenfalls auf der Seite der Gegner des alljährlichen Abschlachtens von Delfinen in Japan. Sie übte starke Kritik in Englisch und auch in Japanisch an dieser „Unmenschlichkeit“ im Kurznachrichtendienst „Twitter“. Ihr Beitrag wurde innerhalb kurzer Zeit fast 3.000 Mal weitergesendet. Aber werden die Japaner, die eigentlich bekannt für ihre Grausamkeit sind, endlich auf „Menschlichkeit“ hören?

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