Prominente Geschäftsleute werfen Behörden Untätigkeit bei Sicherheit zur See vor

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Der Präsident des Geschäfts- und Tourismusverbands Pattaya (PBTA), Sinchai Wattanasartsathorn, kritisierte scharf die Stadtverwaltung und die Polizei für das Versagen, die Standards für die Sicherheit zur See durchzusetzen.

„Jedes Mal, wenn ein derartiger Unfall geschieht, wird eine Sitzung veranstaltet, um die Probleme zu lösen, die dazu beigetragen haben. Aber das Einvernehmen über die Ergebnisse werden nur schriftlich festgehalten, da Behörden und Beamte sich weiterhin um die Vorgänge zu See nicht kümmern und das Problem nicht ernsthaft angehen“, sagte Sinchai Wattanasartsathorn auf einer angespannten dreistündigen Sitzung am 4. November 2013 im Rathaus mit dem Gouverneur von Chonburi, Khomsan Ekachai, Pattayas Bürgermeister Ittipol Kunplome, Stadträten, Banglamungs Bezirkschef Sakchai Taengho und Beamten des städtischen Marineamts.

Sinchai Wattanasartsathorn spricht ein offenes Wort.
Sinchai Wattanasartsathorn spricht ein offenes Wort.

„Es ist an der Zeit, dass die Verwaltung diese Angelegenheit ernst nimmt, indem sie die Beachtung der entsprechenden Gesetze bei den Bootsbetreibern durchsetzt“, sagte Sinchai. „Man kann die Schuld nicht nur den Bootsbetreibern zuweisen, da die direkt verantwortlichen Beamten ihrer Pflicht nicht nachkommen und keine ernst zu nehmenden Inspektionen vornehmen. Die Stadtverwaltung war untätig.“

Sinchai nannte die diesjährige Kette von See-Unfällen – bei der insgesamt elf Touristen ums Leben kamen und Dutzende mehr verletzt wurden – „chronisch und lästig“ und extrem schädigend für den Tourismus. „Die Anzahl der Touristen bei Unfällen bestätigen den Mangel an Sicherheitsmaßnahmen“, sagte er. „Wenn die Stadtverwaltung dies weiterhin unbeachtet lässt und weitere Unfälle in Kauf nimmt, kann ich mit absoluter Sicherheit sagen, dass trotz der Investition von zig Millionen Baht für Werbung und Unterstützung des Tourismus, Touristen es sich überlegen werden, nochmals Urlaub in Pattaya zu machen.“

Vier ausländische und drei thailändische Touristen starben am 3. November 2013 beim Sinken einer Fähre vor Koh Larn, etwa einen halben Kilometer vor der Nuan Beach. Der Kapitän des Schiffes gestand, unter Drogeneinfluss gewesen zu sein, während er hinter dem Steuerrad stand. Aber die eigentliche Ursache der Todesfälle und Verletzungen war, dass 30 Prozent mehr Passagiere an Bord waren als erlaubt und Schwimmwesten nicht in genügender Anzahl zur Verfügung standen.

Kein städtischer Marinebeamter hat das Schiff – oder auch jemals andere zuvor – kontrolliert, bevor es zu der unglückseligen Fahrt kam.

Sinchais Schelte von Angesicht zu Angesicht auf die Politiker und Bürokraten war eine schockierende Abwendung von den üblichen öffentlichen Kommentaren bei Sitzungen im Rathaus, die im Allgemeinen eine Mischung aus Schöntuerei und verschwommenen Vorschlägen über den Grund von Problemen und deren Lösungen sind. Dies zeigt, dass führende Geschäftsleute der Stadt genug haben von den wiederholt gebrochenen Versprechungen der Beamten, die Sicherheit zur See gemäß den bereits bestehenden Gesetzen durchzusetzen, vereinbarte Reformen zu beschließen und Kommandozentralen „im Aufbau“ zu eröffnen.

Andere Führer von Tourismusindustrieverbänden waren auf der Sitzung nicht so tapfer. Bundarik Kusolvitya, Präsidentin des Verbandes thailändischer Hotels an der Ostküste, mochte die Verwaltung nicht so scharf kritisieren, sondern schlug vor, die Öffentlichkeit „muss“ ihre Führer „unterstützen“, damit sie das Richtige tun.

Sie wies die Schuld ganz den Bootsbetreibern zu, mit denen nach straf- und zivilrechtlichen Gesetzen verfahren werden sollte, „da diese Unfälle das Ergebnis von Sorglosigkeit und dem Mangel an Sicherheitsstandards sind“. Jedoch räumte sie ein, die Sicherheitsprobleme seien „kontrollierbar“, aber „es fehlt an ernsthaftem Durchgreifen der zuständigen Behörden“.

Bundarik sagte, der Hotelverband wolle alle beteiligten Parteien zur Zusammenarbeit drängen, und forderte die Beamten auf, strengere Maßstäben beim Lizenzentzug für Unternehmer durchzusetzen, die nicht die Sicherheitsvorschriften einhalten. Unterdessen, so sagte sie, wolle ihr Verband weiter mit ausländischen Botschaften sprechen, um das Vertrauen in die Sicherheit der Touristen in Pattaya zu stärken.

Nur die Zeit wird zeigen, ob aus dieser Tragödie etwas Gutes entsteht, oder ob wiederum nur Nebel das Nichtstun verbirgt.

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