Neun Babys in einer Bangkoker Wohnanlage gefunden

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07. August 2014 – Es gibt einen neuen Fall von ‚Leihmutterschaft’ in Thailand. Am vergangenen Dienstag wurden in einer Wohnanlage im Bangkoker Bezirk Bang Kapi neun ‚Ersatz-Babys’ gefunden. Dabei handelt es sich um sechs Jungen und drei Mädchen im Alter von zwei Wochen bis zu zwei Jahren.

Außerdem fanden die Beamten auch sieben Kindermädchen und eine 20-jährige schwangere Frau in den Räumlichkeiten vor. Alle neun Babys sowie das der schwangeren Frau sollen Babys von Leihmüttern sein. Die Babys wurden in die Obhut eines staatlichen Pflegeheim in im Bezirk Pak Kret der Provinz Nonthaburi gebracht.

Kurz nach der Durchsuchung meldete sich der Anwalt Ratthaprathan Tulathorn bei der Polizei und behauptete, dass er einen Japaner vertritt, der der Vater aller Leih-Babys sein soll. Die Leihmutterschaft sei legal gewesen und die Frauen wurden nicht gezwungen, die Kinder auszutragen. Der Anwalt stellte Informationen über den Vater zur Verfügung, behauptete aber, keine Informationen bezüglich der biologischen Mütter zu haben.

Die Spezialeinheit der Polizei zur Bekämpfung von Menschenhandel befasst sich mit dem neuen Fall und lässt nun DNA-Tests durchführen, um die Beziehungen der neun Babys zu dem japanischen Geschäftsmann festzustellen.

Der stellvertretende nationale Polizeichef Polizeigeneral Aek Angsananont sagte, dass die DNA-Tests ein wichtiger Teil der polizeilichen Ermittlungen in dem neuesten Fall sind. Der aktuelle Fall von ‚Leihmutterschaft’ ist wahrscheinlich komplizierter als der Fall des Babys Gammy, das von australischen Eltern krank bei der thailändischen Leihmutter zurück gelassen wurde.

Der neue Fall wirft Fragen darüber auf, wie leicht es für Ausländer ist, nach Thailand zu kommen und hier von Leihmüttern ausgetragene Babys zu bekommen.

Nach Information von Polizeigeneral Aek wurden die Kindermädchen sowie die schwangere Frau befragt und auch die japanische Botschaft wurde um Mithilfe gebeten, um Kontakt zu dem Mann für eine Befragung herzustellen.

Sollte sich der Japaner tatsächlich als Vater des Babys herausstellen, ergibt sich allerdings die Frage, warum er so viele Babys wollte.

Wenn sich bei der Untersuchung des Falles ergeben sollte, dass die ‚Leihmutterschaft’ ein kommerzielles Modell ist, wird man nach den Kliniken und Ärzten suchen, die diese Verfahren durchführen.

Die aufgefundenen Kindermädchen, die für 10.000 Baht monatlich zur Betreuung der Babys angestellt wurden, sind zwischenzeitlich wieder entlassen worden. Die im 7. Monat schwangere Frau wurde als wichtige Zeugin an einem sicheren Ort untergebracht. Ihr wurden für die Leihmutterschaft 300.000 Baht angeboten, wenn sie ein Kind bekommt, bei zwei Kindern würden es 400.000 Baht sein. Sie brauchte das Geld dringend für ihren Lebensunterhalt.

Weitere Untersuchungsergebnisse werden in der nächsten Woche erwartet.

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