Thai-Gericht ordnet Verhaftung von Nationalpark-Chf wegen Mordes an

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Ein thailändischer Gerichtshof stellte am 12. November 2019 einen Haftbefehl gegen Chaiwat Limlikitaksorn, den vormaligen Chef des Kaeng Krachan National Park, da er beschuldigt wird, den Tod des Karen Porlajee Rakchongcharoen, einem Umwelt-Aktivisten, veranlasst zu haben.

Porlajee war zuletzt im April 2014, von drei Parkwächtern, Untergebenen von Chaiwat, gefangen gehalten worden, bevor er verschwand. Alle vier werden nun des Mordes, der Gefangenhaltung einer Person gegen deren Willen, Raub und Vertuschung von Tatsachen sowie Entledigung einer Leiche, angeklagt.

Billy, wie Porlajee genannt wurde, hatte seine Karen-Gemeinschaft bei einem Gerichtsverfahren gegen Chaiwat Limlikitaksorn angeführt. Der ehemalige Parkchef hatte dmals angeordnet, dass die Häuser der Karen, die seit Jahrzehnten und Generationen dort wohnten, angezündet und total zerstört wurden.

An undated photo of Billy provided by his wife Phinnapa Prueksaphan. (AP)
An undated photo of Billy provided by his wife Phinnapa Prueksaphan. (AP)

Chaiwat hatte angeordnet, dass Porlajee wegen Diebstahls von wildem Honig ohne Genehmigung verhaftet wurde, der aber nach einer VErwarnung wieder freigleassen wurde. Daraufhin sorgten die vier Angeklagten, dass er auf Nimmerwiedersehen verschwand, indem sie ihm wahrscheinlich ermordeten und seinen Leichnam verbrannten. Zu ihrem Pech aber wurden die Überreste Billy’s heuer in einem Ölfass, das in einem Reservoir versenkt wurde, gefunden. DNA Tests ergaben, dass es sich dabei um Billy handelt.

Die Bangkok Post berichtete am vergangenen Montag, dass Chaiwat, der im Moment einem Naturschutzgebiet im Nordosten Tailands vorsteht, gesagt habe, dass er noch keinen Hafrtbefehl erhalten habe und deshalb nicht besorgt sei. Er wiederholte immer wieder, dass er bei dem Fall keine Hand im Spiel gehabt habe.

Der Fall Billy’s ist auf einer Liste des UN Hochkommisars für Menschenrechte, gemeinsam mit 82 anderen Fällen von Verschwinden von Menschen in Thailand seit dem Jahr 1980. Dabei handelt es sich meist um Umwelt-Aktivisten, die sich kritisch gegenüber den Machenschaften von Politikern äußerten.

„Kein einziger dieser Fälle wurde gelöst und es gab nie eine Verhaftung oder Verhandlung”, sagte die in New York basierende Menschenrechtsgruppe ‚Rights Watch‘. „Der Schlüssel dazu ist, dass in Thailand vermisste Personen, von denen man vermutet, dass sie gewaltsam entfernt wurden, nicht anerkannt werden. Thailand hat zwar eine Absichtserklärung unterschrieben, jedoch muss die Ratifizierung der Internationalen Conventionen zur Sicherheit aller Personen vor Entführung noch durchgeführt werden“, hieß es.

Billy Porlajee, war nur 30 Jahre alt war bei seinem Verschwinden und hinterließ eine Frau, Phinnapha Phrueksaphan, und fünf Kinder.

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